EU-Kommission genehmigte milliardenschwere H2-Förderung

21. September 2022, Brüssel/Wien

Angesichts der Klimakrise dürfen Österreich und zwölf andere EU-Staaten die europäische Wasserstoffindustrie mit bis zu 5,2 Milliarden Euro unterstützen. Das Vorhaben „IPCEI Hy2Use“ sei mit den EU-Beihilfevorschriften vereinbar, teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit. Die Brüsseler Behörde geht davon aus, dass dadurch zusätzlich private Investitionen im Umfang von 7 Mrd. Euro mobilisiert werden. Teil des Vorhabens sind die OMV-Chemietochter Borealis sowie der Verbund.

Beide Unternehmen entwickeln erstmalig im Rahmen dieses Vorhabens eine auf grünem Wasserstoff basierte Produktion von Düngemitteln, Melamin und technischen Stickstoffprodukten in Österreich. „IPCEI Hy2Use“ soll laute EU-Kommission einen großen Teil der Wasserstoff-Wertschöpfungskette abdecken: Unterstützt wird unter anderem der Bau wasserstoffbezogener Infrastruktur sowie die Entwicklung innovativer und nachhaltiger Technologien für die Integration von Wasserstoff in die industriellen Prozesse. Das IPCEI umfasst 35 Vorhaben von 29 Unternehmen.

Weil die Produktion von Wasserstoff als wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse gilt, ist auf EU-Ebene ein sogenanntes „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) ins Leben gerufen worden. Dadurch gelten weniger strenge Regeln, wenn Unternehmen mit Staatsgeldern unterstützt werden.

Vor allem grüner Wasserstoff – also solcher, der mit erneuerbaren Energien hergestellt wird – ist ein Hoffnungsträger der Energiewende. Grundsätzlich kann Wasserstoff als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, um etwa in Industrie und Verkehr Kohle, Öl und Erdgas abzulösen. Seine Herstellung ist aber sehr energieintensiv und derzeit noch deutlich teurer im Vergleich zu fossilen Energieträgern.

„Ich freue mich sehr, dass wir nun den Start der zweiten Welle unserer europäischen Wasserstoff-Initiative bekanntgeben können und dass die Europäische Kommission die ambitionierten Projekte so rasch genehmigt hat“, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) laut einer Aussendung am Mittwoch.

Und Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher ergänzte: „Die geförderten Projekte entfalten auch auf dem Arbeitsmarkt über das teilnehmende österreichische Unternehmenskonsortium hinaus ein hohes Beschäftigungspotenzial.“

APA

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