Russland-Sanktionen gegen deutschen Erdgasspeicher-Betreiber

4. Oktober 2022, Moskau

Die russische Regierung hat Sanktionen gegen die deutsche Erdgasspeicher Peissen GmbH erlassen. Einen entsprechenden Erlass habe Regierungschef Michail Mischustin bereits am 30. September unterzeichnet, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax am Montag. Das Unternehmen gehörte bis kurz nach Ausbruch des Kriegs zur Hälfte dem russischen Energieversorger Gazprom, deren Anteile wurden dann aber treuhänderisch von der deutschen Bundesnetzagentur übernommen.

Die Erdgasspeicher Peissen GmbH managt den Gasspeicher „Katharina“ in Sachsen-Anhalt. Das nach der russischen Zarin Katharina der Großen benannte Lager soll in seiner Endausbaustufe – geplant 2025 – 600 Millionen Kubikmeter Gas beherbergen können. Damit ist er Medienberichten zufolge der viertgrößte Erdgasspeicher Europas. Doch weil Gazprom nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine die Befüllung des Speichers nicht mehr voran trieb, griff die Bundesregierung ein, um einer Gasmangellage vorzubeugen.

Moskau sprach nach der treuhänderischen Übernahme der deutschen Gazprom-Tochtergesellschaften von einer Enteignung. Russland hat mit Gegensanktionen reagiert. Vor der Erdgasspeicher Peissen GmbH setzte die Regierung schon Gazprom Germania auf die Schwarze Liste.

APA/dpa

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