Krisenplan Tirols am Prüfstand

12. Oktober 2022, Innsbruck

Strom-und Gasversorgung laut Land derzeit gesichert. Bei Blackout könnte das Inntal im Inselbetrieb mit Strom versorgt werden.

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die Turbulenzen im Energiebereich stellen auch die Tiroler Krisenpläne auf den Prüfstand. Für die Tiroler Haushalte sind aus jetziger Sicht in den kommenden Monaten keine Versorgungsengpässe bei Gas oder Strom zu erwarten, betonte der kommende Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) nach dem gestrigen „Gipfel“ zur Energieversorgung gemeinsam mit Vertretern von Tiwag, Tigas, Tinetz, Polizei, Rettung, Feuerwehr und der Landesverwaltung. Es sei „wichtig, uns vor Beginn der Heizsaison eng mit den Energieversorgern und Einsatzorganisationen abzustimmen, um für alle relevanten Entwicklungen gerüstet zu sein“, so Noch-LH Günter Platter (ÖVP). Bestehende Krisenpläne würden geprüft.

Die Gefahr eines Blackouts werde als sehr gering eingeschätzt. Die Tiwag verfüge über fünf so genannte schwarzstart-und inselbetriebsfähige Kraftwerksanlagen, die einen raschen Netzwiederaufbau ermöglichen, schilderte Tiwag-Chef Erich Entstrasser: „Auf diese Weise könnte das Inntal innerhalb von Stunden im Inselbetrieb wieder mit Strom versorgt werden.“ Die Anlagen würden unabhängig von den jüngsten Vorfällen rund um die Nord-Stream-Pipelines rund um die Uhr überwacht. Die Tigas wiederum habe ihre Gasspeicher zu 80 %gefüllt. Ein voller Speicher deckt den Verbrauch der Tigas-Haushalte für 2,5 Monate.

Es gehe darum, Vorbereitungen zu treffen, damit die kritische Infrastruktur geschützt wird und auch in einer Krise weiter funktioniert und einsatzfähig bleibt, sagte Tirols „Katastrophenmanager“ Elmar Rizzoli.

Tiroler Tageszeitung