Transformation im Transport

12. Oktober 2022, Mistelbach

VOR und EVN errichteten E-Tankstelle für ihre Busse und für private E-Autos.

e-schnellladestation

Seit Mitte August sind zwischen Gänserndorf, Groß-Schweinbarth, Wolkersdorf und Mistelbach E-Busse des Postbus unterwegs. Jetzt wurde in Mistelbach die E-Schnellladestation für die Busse im Wirtschaftsgebiet „Zaya Park“ an der Ernstbrunner Straße eröffnet.

„Das Weinviertel ist eine Vorzeigeregion, wenn es um erneuerbare Energie geht“, sagt EVN-Vorstandsdirektor Franz Mittermayer: „Es wird hier viel mehr Energie erzeugt, als verbraucht wird.“ Das Weinviertel erzeuge mehr Energie mit Windkraft und Photovoltaik, als alle anderen Bundesländer zusammen. Die EVN baue nicht nur das Stromnetz für die künftigen Herausforderungen aus, auch die Ladeinfrastruktur für E-Mobilität werde forciert. Da die für den Individualverkehr schon flächendeckend ausgebaut sei, habe man begonnen, diese auch für den öffentlichen Verkehr auszubauen. Mittlerweile haben die E-Busse im Weinviertel über 63.000 km zurückgelegt, 23.000 Fahrgäste seien CO 2 -frei transportiert worden, sagt der Verkehrsverbund Ostregion VOR. Das habe 55 Tonnen CO 2 gespart.
Für den VOR errichtete die EVN drei Schnellladestationen entlang der ersten E-Bus-Linie. In Gänserndorf und Wolkersdorf wurden diese bereits eröffnet. Der Unterschied zu den anderen E-Ladestationen: In Mistelbach sind neben den vier Ladestationen für die Postbusse auch drei für E-Autos errichtet worden. Eine Einrichtung, über die sich auch Mistelbachs Bürgermeister Erich Stubenvoll, selbst passionierter E-Autofahrer, freut.

Die E-Busse fahren auf der Strecke, die früher von der Bahn entlang der Scheinbarther Linie bedient wurde: „Wir vom Land NÖ haben mit den ÖBB viel über Nebenbahnen diskutiert. Bei der Schweinbarther Linie haben sie immer gesagt: Die werden wir nicht halten können“, erinnert sich Landtagspräsident Karl Wilfing, die entsprechenden Passagierzahlen hätten gefehlt.

Die aktuelle Energiekrise sei auch eine Chance: „Das ist so wie beim Weinskandal damals: Da hat auch eine Transformation, die sonst 15 Jahre gedauert hat, ein Jahr gedauert. Wir erleben jetzt bei der Energie einen ähnlichen Prozess, in dem binnen zwei Jahren vieles erreicht wird, was sonst 15 Jahre gedauert hätte“, sagt Wilfing.

NÖ Nachrichten