Mit neuen, konkreten Vorschlägen, die die Europäische Kommission gestern präsentierte, sollen die Gaspreise wieder auf ein niedrigeres Niveau gedrückt werden. Doch große Eingriffe wie etwa ein Ende der Merit-Order oder ein Preisdeckel auf Gasimporte bleiben weiterhin aus.
Vorgesehen ist vielmehr eine Reihe kleinerer Maßnahmen: So sollen die EU-Staaten dazu verpflichtet werden, zumindest einen Teil ihres Gases für die Speicher im kommenden Jahr gemeinsam einzukaufen. Mindestens 15 Prozent des europäischen Speicherbedarfs müssen demnach über eine gemeinsame EU-Gaseinkaufsplattform erworben werden.
Angedacht ist auch die Etablierung eines neuen Marktpreis-Richtwertes für Gas. Als Referenz galt hier bisher der Rotterdamer TTF – hier lag der Preis heute bei knapp 128 Euro pro Megawattstunde. Vor einem Jahr betrug dieser Wert im Schnitt 20 Euro. Die EU-Energieagentur erhielt nun den Auftrag, einen neuen Index zu erarbeiten. Diskutiert werden diese Vorschläge am Donnerstag und Freitag beim EU-Gipfel in Brüssel.
Kurier