EDF erwartet 32 Mrd. Euro Verlust

27. Oktober 2022, Paris
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Die Verluste des hoch verschuldeten französischen Energieriesen EDF türmen sich immer weiter auf. Wegen der Ausfälle seiner Atomreaktoren und deshalb sinkender Strommengen kassierte der Vorstand am Donnerstag zum sechsten Mal in diesem Jahr seine Prognose und kündigte für 2022 ein Minus von 32 Mrd. Euro an.

Im September hatte er noch einen Verlust von 29 Mrd. Euro avisiert. EDF betreibt insgesamt 56 Atomreaktoren, bei manchen war im vergangenen Jahr Korrosion festgestellt worden. Wegen der Wartung wurden mehrere Meiler abgeschaltet und produzierten keinen Strom mehr. Verschlimmert wurde die Situation durch wochenlange Streiks, die die Reparaturarbeiten verzögerten.

Der Konzern, der vor der Verstaatlichung steht, bestätigte, dass die Produktion an Atomstrom am unteren Ende einer zuvor angekündigten Spanne von 280 bis 300 Terawattstunden liegen werde – ein 30-Jahres-Tief. Hinzu kommt die Belastung der Anfang des Jahres in Frankreich eingeführten staatlichen Strompreisobergrenze, die EDF nach eigenen Angaben weitere 10 Mrd. Euro kostet. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern noch ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 18 Mrd. Euro erzielt.

Nun bemüht sich EDF, die Reparatur der Reaktoren rechtzeitig für den Winter fertigzustellen. Der Vorstand erklärte, an sechs von Korrosionsproblemen betroffenen Reaktoren seien die Arbeiten abgeschlossen, an vier Reaktoren seien sie noch im Gange seien. Bis Ende des Jahres sollten auch diese abgeschlossen sein. Fünf weitere Reaktoren würden noch überprüft.

APA/ag

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