Europavergleich zu Gaspreisen: Österreich im Mittelfeld

2. November 2022, Luxemburg
Estland mit Anstieg von 154 Prozent Zuwachs Europa-Spitze - Stuttgart, APA/Deutsche Presse-Agentur GmbH

Österreichs Haushalte haben in der ersten Jahreshälfte im Schnitt rund 20,6 Prozent mehr für Gas gezahlt als noch in der Vorjahresperiode. Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten hatten die heimischen Verbraucherinnen und Verbraucher aber noch Glück im Unglück. In Estland (plus 154 Prozent), Litauen (plus 110 Prozent), und Bulgarien (plus 108 Prozent) viel der Zuwachs wesentlich kräftiger aus, wie aus aktuellen Eurostat-Daten hervorgeht.

Durchschnittlich stiegen die Preise für 100 Kilowattstunden (kWh) in der EU um mehr als ein Drittel auf 8,61 Euro. In Österreich waren es nach dem Plus von einem guten Fünftel im Vergleich zur Vorjahresperiode 7,67 Euro pro 100 kWh im ersten Halbjahr. Einzig in Ungarn gab es im Jahresvergleich einen leichten Preisrückgang um 0,5 Prozent auf umgerechnet 2,9 Euro je 100 kWh – dort werden die Gas- und Strompreise staatlich reguliert, so Eurostat. Vergleichsweise günstig blieb das Gas mit Preisanstiegen von bis zu 10 Prozent auch in Kroatien und Portugal.

Am meisten fürs Gas zahlten die Schweden mit umgerechnet 22,2 Euro pro 100 kWh. Wesentlicher Treiber sei der russische Krieg in der Ukraine gewesen, schreibt Eurostat.

Die Statistikbehörde hat sich auch die Entwicklung bei den Strompreisen angeschaut. Hier fiel der Anstieg in Österreich mit 1,5 Prozent auf 22,5 Euro pro 100 kWh relativ gering aus. Die stärkste Preiserhöhungen gab es hier in Tschechien (plus 62 Prozent), Lettland (plus 59 Prozent) und Dänemark (plus 57 Prozent).

Fünf Länder verzeichneten zwischen dem ersten Halbjahr 2021 und 2022 einen Rückgang des durchschnittlichen Preises, den Haushalte für Strom zahlen müssen. Die Niederländer zahlten Anfang 2022 rund 54 Prozent weniger für Strom. In Slowenien und Polen verbilligte sich die Elektrizität im Jahresvergleich um 16 bzw. 3 Prozent. In diesen drei Staaten macht Eurostat in staatlichen Subventionen den Grund für den billigeren Strom aus.

In Ungarn und Portugal zahlten die Haushalte jeweils ein Prozent weniger für die Kilowattstunde Strom. In absoluten Zahlen war Elektrizität in den Niederlanden zwischen Jänner und Juni 2022 mit durchschnittlich 5,9 Euro per 100 kWh am billigsten, am meisten zahlten die Dänen mit umgerechnet 45,6 Euro.

APA

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