
Der britisch-niederländische Energiekonzern Shell hat sich Insidern zufolge in seinem Handelsgeschäft mit Flüssiggas (LNG) verspekuliert und dadurch im dritten Quartal in der Sparte einen Verlust von rund 900 Millionen Dollar (908 Mio. Euro) #eingefahren. Die Händler hätten sich im Sommer beim Vergleich zwischen den LNG-Preisen in Asien und denen in Europa verkalkuliert, sagten mehrere Branchenvertreter der Nachrichtenagentur Reuters.
In Asien werden historisch die höchsten Preise für Flüssiggas erzielt. Heuer lagen die Preise in Europa wegen der russischen Lieferkürzungen aber über denen in Fernost. Shell lehnte eine Stellungnahme ab.
Der Konzern legt für das LNG-Geschäft, in dem er Weltmarktführer ist, keine Zahlen vor. In der vergangenen Woche hatte Shell jedoch bei der Präsentation der Zahlen zum dritten Quartal darauf verwiesen, Einbußen durch das Gashandelsgeschäft gehabt zu haben. Der Konzern erzielte mit einem Ergebnis von 9,45 Mrd. Dollar dennoch den zweithöchsten Quartalsgewinn seiner Geschichte.
APA/ag