Das klassische Männerbild, das laut Zuschreibung dem „richtigen Mann“ unterstellt wird, und die Realität befinden sich oft in einem großen Spannungsfeld. Gerade diese Spannung ist es, unter der viele Männer psychisch leiden.
Auch die Symptomatik oder Äußerung eines Leidenszustandes der Psyche des Mannes zeigt sich anders: Sie oszilliert zwischen Aggression und Depression. Aggression ist die – zumindest unter den „männlicheren“ Männern – anerkanntere Form, inneren Spannungen Ausdruck zu verleihen. Die nach Innen gekehrte Aggression, die Depression, wird oft durch übermäßigen Substanzkonsum und andere schädliche Verhaltensweisen niedergehalten.
In der psychotherapeutischen Arbeit mit Männern ist daher die erste Frage, was ist die gute Absicht, die vermeintliche „Lösung“ hinter destruktiven Verhaltensweisen, die den Gesamtgesundheitszustand des Mannes schädigt? Gute Absichten können sein: Unsicherheiten zu kaschieren, Angstzustände durch Entspannung zu lösen, gesellschaftlich „in“ zu sein oder ein starkes Selbstbild zu demonstrieren.
Es gilt also nicht ein Verhalten oder eine Substanz schlecht zu machen, sondern bessere Alternativen innerhalb der Psychotherapie zu erarbeiten.
Mittlerweile gibt es eine genügend große Anzahl männlicher Psychotherapeuten, die es dem Mann leichter machen können, psychische Nöte, Hilfsbedürftigkeit bis hin zu existenziellen Notlagen zu benennen. Im Gespräch von Mann zu Mann kann es leichter sein, eine empfindsame und verletzliche Seite zu zeigen. Dadurch können neue Perspektiven gewonnen und in weiterer Folge umgesetzt werden.Daher nutzt der ÖBVP den Welttag der Männergesundheit, um Männer zu ermutigen, Verantwortung für ihre psychische Gesundheit zu übernehmen und sich bei Bedarf Hilfe zu holen. „Darüber reden hilft! Psychotherapie hilft!“ so ÖBVP-Vizepräsident Prof. Dr. Peter Stippl.
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OTS