Der Chef der deutschen Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat sich angesichts der Gaskrise für den Bau neuer Gasspeicher ausgesprochen. „Nach den 1970er-Jahren hat die westliche Welt strategische Ölreserven aufgebaut. Ähnlich werden wir das heute für Gas, morgen für grünen Wasserstoff brauchen“, sagte Müller in einem am Freitag im Voraus veröffentlichten Interview des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“.
Wasserstoff sei die Antwort auf Flauten bei erneuerbaren Energien. Solche Speicher zu bauen, dauere drei bis vier Jahre. „Wir müssen heute beginnen, um sie ab 2025 einweihen zu können.“
Müller warnte davor, sich beim Blick auf die gut gefüllten Speicher und die milden Temperaturen in Sicherheit zu wiegen. Für einen dramatischen Anstieg des Gasverbrauchs reichten wenige klirrend kalte Tage. „Aus historischen Daten wissen wir: Wenn es richtig frostig wird, werden die Speicher schnell leergesaugt.“ Auf die Frage wie lange die vollen Speicher reichen entgegnete Müller: „Wenn man einen warmen Winter wie den 2021/22 zugrunde legt und wir uns nur aus den Speichern versorgen müssten, für neun bis zehn Wochen.“
APA/ag