EnBW schraubt Prognose für 2022 zurück

11. November 2022, Karlsruhe
Erwartungen sinken bei EnBW - Karlsruhe, APA/dpa

Der deutsche Energiekonzern EnBW hat nach den ersten neun Monaten seine Jahresprognose gesenkt. Der Versorger rechne für 2022 nun mit einem operativen Gewinn (Adjusted Ebitda) von 2,7 bis 2,9 Milliarden Euro statt bisher 3,03 bis 3,18 Mrd. Euro, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

Im vierten Quartal erwarte EnBW deutlich höhere Aufwendungen für die Stabilität der Netze beim Einsatz von Reservekraftwerken. Hinzu kämen die Verluste der Gashandelstochter VNG bei der Beschaffung von Ersatzmengen für die ausgebliebenen Gaslieferungen aus Russland. Bisher sei unklar, wie diese zumindest teilweise kompensiert werden sollen.

Die VNG, an der EnBW rund 74 Prozent hält, gehört neben dem vor einer Verstaatlichung stehenden Konzern Uniper zu den größten deutschen Gasimporteuren. Die VNG hatte im September beim Staat einen Antrag auf Stabilisierungshilfe gestellt, dessen Ausgang noch offen ist. Ursprünglich sollte dem Unternehmen aus Leipzig durch die geplante Gasumlage geholfen werden, die aber von der deutschen Regierung zurückgezogen wurde.

In den ersten neun Monaten konnte EnBW das operative Ergebnis mit rund 1,97 Mrd. Euro in etwa stabil halten. Der Konzernüberschuss schrumpfte auf 163 Mio. Euro, nach 363 Millionen im Vorjahreszeitraum. Das Vertriebsgeschäft konnte operativ leicht auf rund 321 Mio. Euro zulegen. Die gestiegenen Beschaffungskosten für Strom und Gas seien durch Ergebnisbeiträge hinzugekommener Gesellschaften der Tochter Senec kompensiert worden. Das Ergebnis des Netzgeschäfts sei mit rund 944 Mio. Euro um etwa 3 Prozent schwächer ausgefallen.

Starke Stütze war das Ökostromgeschäft, das seinen operativen Gewinn um 54 Prozent auf rund 840 Mio. Euro steigern konnte. Der Bereich habe von höheren Preisen, besseren Windverhältnissen und neu in Betrieb genommenen Solarparks profitiert.

APA/ag

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