
Die Anschaffung und der Unterhalt schwimmender Flüssigerdgas-Terminals kosten Deutschland einem Medienbericht zufolge mindestens dreieinhalb Milliarden Euro mehr als bisher geplant. Insgesamt seien derzeit rund 6,56 Milliarden Euro an Haushaltsmitteln vorgesehen, bestätigte das deutsche Wirtschaftsministerium dem Magazin „Spiegel“ auf Anfrage. Im Haushalt für 2022 waren demnach noch unter drei Milliarden Euro – 2,94 Milliarden – vorgesehen.
Das Wirtschaftsministerium habe mitgeteilt, dass in „umfangreichen Abstimmungen mit zahlreichen Akteuren“ nun weitere Kosten bestimmt und zunächst prognostizierte Kosten konkretisiert worden seien. Das betreffe etwa Betriebskosten und Kosten für zusätzliche Infrastrukturmaßnahmen an Land.
Aus Unterlagen des Haushaltsausschusses geht demnach außerdem hervor, dass zwei der Terminals für 15 Jahre gechartert werden mussten statt für zehn Jahre, wie ursprünglich geplant. Deutschland hat demnach zwar die Option verhandelt, den Zeitraum auf zehn Jahre zu verkürzen, muss darüber aber schon im nächsten Jahr entscheiden.
Der Linken-Haushaltspolitiker Victor Perli sagte dem „Spiegel“: „Die Ampel-Koalition hat sich mit der alternativlosen Nutzung von LNG-Gas erpressbar gemacht und muss jetzt Milliarden draufzahlen.“ Der Grünen-Haushaltspolitiker Sven Christian Kindler forderte, der Haushaltsausschuss des Bundestags brauche mehr Klarheit über die Kosten und Risiken der LNG-Projekte.
APA/ag