Deutschland will Mehrheit an Tennet

30. November 2022, Berlin/Amsterdam
Deutschland ist am Tennet-Netz interessiert - Klixbüll, APA/dpa

Der deutsche Bund will Regierungskreisen zufolge die Mehrheit am deutschen Teil des staatlichen niederländischen Stromnetz-Betreibers Tennet übernehmen. Ziel sei es, dass die Staatsbank KfW mehr als 50 Prozent hält, sagten mit den Gesprächen Vertraute am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Auch eine Komplettübernahme sei denkbar. Die Gespräche kämen voran, eine Einigung noch im 1. Quartal 2023 aber eher unwahrscheinlich. Man setze auf einen Abschluss im ersten Halbjahr.

Der Wert des deutschen Geschäfts von Tennet wird in der Branche auf um die 5 Mrd. Euro geschätzt. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte: „Die neuen, vertraulichen Gespräche mit der niederländischen Regierung sind erst angelaufen.“ Man äußere sich nicht zu laufenden Verhandlungen.

Die Gespräche zwischen Deutschland und der Niederlande ziehen sich schon seit Jahren hin und wurden im vergangenen Jahr wegen der Wahlen in beiden Ländern unterbrochen. Deutschland hat ein Interesse an Tennet, da das Unternehmen für den dringend nötigen Bau der wichtigen Nord-Süd-Verbindungen zum Transport des Windstroms verantwortlich ist. Die Niederlande wiederum sehen den großen Investitionsbedarf von 50 Mrd. Euro bis 2035 für Tennet insgesamt – 70 Prozent davon entfallen allerdings auf die Deutschland-Tochter.

In einem Schreiben an das niederländische Parlament hatte das dortige Finanzministerium erklärt, man strebe Klarheit bis Anfang 2023 an, ob ein Geschäft mit Deutschland zustande kommen könne. Das deutsche Finanzministerium hatte in einem Schreiben an den Haushaltsauschuss zum möglichen Kauf erklärt: „Für die Bundesregierung sind dabei der Erhalt angemessener Rechte und Einflussmöglichkeiten auf Tennet Deutschland von zentraler Bedeutung.“

APA/ag

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