EU-Förderung für Nordsee-Wasserstoff-Pipeline beantragt

23. Jänner 2023, Berlin
Logo des Gasnetzbetreibers Gascade - Lubmin, APA/dpa

Die Gas-Netzbetreiber Gascade und Fluxys treiben die Planungen für eine zentrale Wasserstoff-Pipeline quer durch die Nordsee und die deutsche Bucht voran. Sie beantragten für das AquaDuctus-Projekt bei der EU-Kommission den Status als besonders wichtiges europäisches Infrastrukturprojekt (PCI), wie die Firmen am Montag mitteilten.

Damit hätten sie Zugriff auf einen milliardenschweren Fördertopf der EU. „Die mehr als 400 Kilometer lange Offshore-Pipeline wird Dreh- und Angelpunkt der zukünftigen deutschen und europäischen Offshore-Wasserstoffinfrastruktur“, betonte Gascade-Geschäftsführer Christoph von dem Bussche. Hinter Gascade stehen der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea und der inzwischen verstaatlichte Gashändler Gazprom-Germania (Sefe). Fluxys ist ein belgischer Leitungsbetreiber.

AquaDuctus soll Rückgrat von Wasserstoff-Leitungen werden, die große Offshore-Windparks von Belgien, der Niederlande, Großbritannien, Norwegen, Dänemark und Deutschland anbinden. Weitere Zuleitungen zu der zentralen AquaDuctus-Leitung müssten gebaut werden. Auf den Plattformen dort könnte direkt grüner Wasserstoff aus Wind-Energie produziert und eingespeist werden. Bei seinem Norwegen-Besuch hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck kürzlich den Bau einer Pipeline angestoßen, der norwegische Offshore-Windparks anschließen und auch dort an Land produzierten Wasserstoff aufnehmen könnte.

Abnehmer wäre vor allem die Industrie in Deutschland, um klimaneutral zu werden. Bis 2035 soll sich die Offshore-Pipeline zu einem Wasserstoffkorridor entwickeln, der bis zu eine Million Tonnen Wasserstoff jährlich nach Deutschland transportiert. Auf Grundlage des derzeit auf europäischer Ebene verhandelten Gas- und Wasserstoffpakets planen die beiden Fernleitungsbetreiber eine für alle Firmen zugängliche Wasserstoff-Infrastruktur.

APA/ag

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