
Norwegen hat seine Pipeline-Exporte von Erdgas im Vorjahr um 3,3 Prozent auf 116,9 Mrd. Kubikmeter erhöht, wie der Pipeline-Betreiber Gassco am Montag mitteilte. Die Gasexporte wurden nur 2017 mit 117,4 Mrd. Kubikmetern übertroffen. „Der Krieg in der Ukraine hat zu einem Anstieg der Nachfrage nach stabilen und zuverlässigen Erdgaslieferungen geführt“, sagte Gassco-Chef Frode Leversund.
Norwegen leitet sein Gas in erster Linie zu Empfangsterminals in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Belgien. Die Skandinavier eröffneten Ende 2022 auch eine neue Pipeline nach Polen über Dänemark. Die Lieferungen nach Deutschland stiegen 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent, während Frankreich einen Anstieg von 4,7 Prozent verzeichnete. Die Lieferungen nach Großbritannien gingen um 11,7 Prozent zurück, erklärte Gassco.
Deutschland setzt verstärkt auf Norwegen als Energielieferant und bekommt rund ein Drittel seiner Gasimporte aus dem nordischen Land. Wegen des Ukraine-Kriegs bezieht Deutschland kein Gas mehr aus Russland. Der deutsche Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck hat Anfang des Jahres Norwegen besucht und für die langfristige Zusammenarbeit beim Klimaschutz eine strategische Partnerschaft vereinbart. Ein Kernpunkt soll der Bau einer Wasserstoff-Pipeline zwischen den Ländern bis 2030 sein.
APA/ag