Ungarn lehnt EU-Sanktionen gegen russische Atomwirtschaft ab

27. Jänner 2023, Kiew (Kyjiw)/Moskau/Budapest
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban - Budapest, APA/AFP

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban bekräftigt seine Ablehnung von Forderungen nach EU-Sanktionen gegen die russische Atomwirtschaft. Die ungarische Regierung werde es nicht zulassen, dass die Kernenergie in die Sanktionen einbezogen werde, sagt Orban im staatlichen Rundfunk. „Das ist indiskutabel.“ Die Ukraine fordert von der Europäischen Union, das staatliche russische Kernenergie-Unternehmen Rosatom in die Sanktionen einzubeziehen.

Ungarn, das das Atomkraftwerk russischer Bauart Paks betreibt und es gemeinsam mit Rosatom erweitern will, lehnt dies ab. Orban hatte in den vergangenen Monaten bereits mehrfach Pläne für Strafmaßnahmen gegen Russland torpediert. Der ungarische Regierungschef argumentierte, die Sanktionen schwächten Russland nicht entscheidend, aber schadeten der europäischen Wirtschaft schwer. So musste die EU wegen des Widerstands Ungarns beispielsweise auf geplante Sanktionen gegen das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt Patriarch Kirill und ein vollständiges Öl-Embargo verzichten.

APA/ag

Ähnliche Artikel weiterlesen

Wifo-Chef: „Keine Katastrophenstimmung“ wegen Russland-Gas

24. April 2024, Wien
Gabriel Felbermayr kalmiert
 - Wien, APA/GEORG HOCHMUTH

Nord-Stream-Versicherer: Keine Deckung bei Kriegsschäden

18. April 2024, Moskau
Kriegsschäden werden wohl nicht erstasttet
 - Lubmin, APA/dpa

Weltbank will für 300 Mio. Menschen in Afrika Stromanschluss

18. April 2024, Washington
Weltbank will Strom für mehr Menschen in Afrika
 - Bentwisch, APA/dpa-Zentralbild

Russisches Gericht gibt Gazprom in Klage gegen OMV recht

16. April 2024, St. Petersburg/Moskau/Wien
Gazprom bekam - wenig überraschend - Recht
 - Saint Petersburg, APA/AFP