IEA erhöht Prognose für Ölnachfrage wegen China-Öffnung

15. Feber 2023, Paris
Ende der Coronamaßnahmen in China zeigt Wirkung - Ponca City, APA (dpa)

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat wegen der Aussicht auf ein stärkeres Wirtschaftswachstum in China die Prognose für die weltweite Rohöl-Nachfrage kräftig angehoben. In den ersten drei Monaten des Jahres dürfte die Nachfrage 500.000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag höher ausfallen als bisher angenommen, heißt es in dem am Mittwoch in Paris veröffentlichten Monatsbericht des Interessenverbands führender Industriestaaten.

Im gesamten Jahr geht die IEA von einem Anstieg um 2 Mio. Barrel pro Tag aus auf im Schnitt 101,9 Mio. Barrel täglich.

In dem Bericht verweisen die IEA-Experten auf das Ende der Coronamaßnahmen in China, die im vergangenen Jahr die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt massiv belastet und die Nachfrage nach Rohöl gebremst hatten. Die Öffnung Chinas dürfte der gesamten Weltwirtschaft einen „willkommenen Schub verleihen“. „Das Land ist bereit, seine etablierte Rolle als primärer Motor für das Wachstum der weltweiten Ölnachfrage wieder aufzunehmen“, heißt es weiter.

Trotz der wohl wachsenden Nachfrage in China geht die IEA davon aus, dass es auf dem Weltmarkt für Rohöl in der ersten Jahreshälfte ein zu hohes Angebot geben werden. Auch die von Russland als Reaktion auf westliche Sanktionen angekündigten Kürzung der Fördermenge um täglich 500.000 Barrel ab März werde das Überangebot auf dem Weltmarkt nicht verhindern können.

Die IEA-Experten rechnen sogar mit einem weit stärkeren Einbruch der Ölexporte aus Russland. Wie der Interessenverband mitteilte, ist bis zum Ende des ersten Quartals mit einem Rückgang des Angebots von Rohöl aus Russland um 1 Million Barrel pro Tag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu rechnen.

Am Ölmarkt hatte die Aussicht auf eine stärkere Nachfrage nach Rohöl in China die Ölpreise bereits in der vergangenen Woche nach oben getrieben. Seit Montag zeigt sich eine Gegenbewegung, und die Ölpreise haben einen Teil der Gewinne der Vorwoche wieder abgegeben. Ein Barrel Rohöl aus der Nordsee wurde am Vormittag bei 84,35 US-Dollar (78,40 Euro) gehandelt, nachdem der Preis am Montag noch bis auf knapp 87 Dollar gestiegen war. Hintergrund ist unter anderem ein Medienbericht, wonach die US-Regierung mehr Rohöl aus ihrer strategischen Reserve veräußern will.

APA/dpa-AFX

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