Ex-OMV-Chef Schenz im Alter von 83 Jahren verstorben

6. März 2023, Wien
Archivbild von Richard Schenz - Wien, APA/HELMUT FOHRINGER

Der ehemalige OMV-Chef und WKÖ-Vizepräsident Richard Schenz ist am Mittwoch, dem 1. März, im Alter von 83 Jahren verstorben. Die Familie bestätigte auf APA-Anfrage einen entsprechenden Tweet der russischen Botschaft in Wien. Dipl.-Ing. Dr. Schenz zählte zu den prägenden Wirtschaftslenkern und hatte viele Jobs inne – vom IV-Wien-Präsidenten über den Aufsichtsratschef des Austrian Research Centers bis zum Präsidenten der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft.

Wie „oe24“ berichtet ist Schenz von einem Familienmitglied leblos in seinem Auto in Gießhübl (NÖ) aufgefunden worden. Von Seiten der Polizei wurden keine Auffälligkeiten vorgefunden.

Der 1940 in Wien geborene Schenz studierte an der TU Wien Technische Physik und hatte sich bei seiner Diplomarbeit mit dem Thema Kernphysik im Seibersdorfer Reaktorzentrum beschäftigt. Nach mehreren Jahren wissenschaftlicher Tätigkeit wechselte er 1969 in die OMV, wo er seit 1988 im Vorstand und seit 1992 als Vorsitzenden des Vorstandes und Generaldirektor tätig war. Ende 2001 trat er in den Ruhestand.

Schenz war Träger der „Großen Goldenen Ehrenmedaille“ der WKÖ sowie des „Großen Goldenen Ehrenzeichens mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich“. Von 1992 bis 2001 stand er der teilstaatlichen, börsennotierten OMV vor und von 2002 bis 2012 fungierte er als Kapitalmarktbeauftragter der österreichischen Bundesregierung. Von 2000 bis 2022 war er Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich.

Die WKÖ hat heute ihr großes Bedauern über das Ableben von Schenz ausgedrückt und ihn als einen „unermüdlichen Interessenvertreter für die Belange des heimischen Wirtschaftsstandortes“ gewürdigt. „Unsere Anteilnahme gilt in diesen Stunden seinen Angehörigen, denen wir im Namen der österreichischen Wirtschaft unser tief empfundenes Beileid ausdrücken möchten“, so WKÖ-Präsident Harald Mahrer und Generalsekretär Karlheinz Kopf.

Die Industriellenvereinigung (IV) verwies darauf, dass Schenz „eine große und eindrucksvolle Unternehmerpersönlichkeit“ war, die Bundesparte Industrie in der WKÖ zeigte sich ebenfalls tief getroffen, „verlieren wir mit ihm doch nicht nur einen langjährigen Wegbegleiter, sondern auch einen zutiefst engagierten Interessenvertreter für die Anliegen der österreichischen Industrie“, so Bundesspartenobmann Sigi Menz. „Richard Schenz war eine echte Persönlichkeit, ein Interessenvertreter und Wirtschaftstreibender alter Schule – und zwar im allerbesten Sinne. Einer mit Handschlagqualität, der stets den Dialog suchte und mit seinem Humor, seiner ruhigen, besonnen, verbindlichen Art Gegensätze überwinden konnte und dabei nie den Blick auf das große Ganze verloren hat“, so Menz.

Ihr Beileid für die Familie von Schenz bekundete heute auch die OMV. „Wir verlieren mit ihm einen höchst engagierten Top-Manager der OMV, der mehr als drei Jahrzehnte nachhaltige Meilensteine für das Unternehmen setzte, die letztlich zu einer tragenden Säule für den nachhaltigen Unternehmenserfolg wurden“, hieß es in einer Aussendung vom Freitag.

Und auch die Politik trauert um den Top-Manager. „Ich werde mich gerne an unsere enge und freundschaftliche Zusammenarbeit und zahlreiche gemeinsame Reisen, insbesondere in die Golfregion und den Mittleren Osten erinnern, bei denen er seine große Erfahrung zeigen konnte. In diesen schweren Stunden möchte ich seiner Familie mein tief empfundenes Beileid aussprechen“, so Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP). „Der Tod von Richard Schenz hinterlässt eine große Lücke, die über die österreichische Wirtschaft hinaus auch in den vielen Regionen, in denen er gewirkt hat, spürbar sein wird“, sagte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP).

APA

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