Laufzeit von zwei britischen AKW soll verlängert werden

15. März 2023, London
Das AKW Heysham 1 - Heysham, APA/AFP

Zur Verbesserung der Versorgungssicherheit sollen zwei Atomkraftwerke in Großbritannien länger als bisher geplant am Netz bleiben. Entsprechende Pläne veröffentlichte das Energieunternehmen Centrica am Dienstag. Demnach sollen die Kraftwerke Heysham 1 und Hartlepool noch bis ins Jahr 2026 Strom liefern – zwei Jahre länger als ursprünglich vorgesehen.

Das werde helfen, die Versorgung in diesen unsicheren Zeiten sicherzustellen, zitierte die britische Nachrichtenagentur PA Centrica-Chef Chris O’Shea. Nach Angaben des Kraftwerkbetreibers EDF ist für die Entscheidung zur Laufzeitverlängerung keine Zustimmung der Regierung oder der Aufsichtsbehörde notwendig.

In Großbritannien ist Atomkraft anders als in Österreich und Deutschland kaum umstritten und gilt als Chance im Kampf gegen den Klimawandel. Das Land hat derzeit fünf Kernkraftwerke mit insgesamt neun Reaktoren in Betrieb, die etwa 13 Prozent des Strombedarfs abdecken. Sie sollen alle bis spätestens 2035 das Ende ihrer Laufzeit erreichen.

Im Bau befindet sich das Kraftwerk Hinkley Point C mit zwei Reaktoren. Der erste davon soll 2027 in Betrieb genommen werden. Bei voller Auslastung soll Hinkley sieben Prozent des britischen Strombedarfs decken. Die Fertigstellung wird Jahre länger dauern und deutlich mehr kosten, als ursprünglich geplant. Wegen Baukosten von umgerechnet mehr als 30 Milliarden Euro bezeichnen Kritiker das Kraftwerk bisweilen als „teuerstes Objekt auf der Erde“.

APA/dpa

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