Der italienische Gasnetzbetreiber SNAM, der 2016 mit der deutschen Allianz Capital Partners einen 49-Prozent-Anteil an der österreichischen Pipelinegesellschaft Gas Connect Austria (GCA) übernommen hat, hat seine Beteiligung an der Trans Austria Gasleitung GmbH (TAG), die die heimische Gaspipeline verwaltet, abgeschrieben. Dies teilte der Konzern am Donnerstag mit. Die Beteiligung entspricht 84,47 Prozent des Aktienkapitals.
Konkret nahm der italienische Konzern 2022 Abschreibungen in Höhe von 492 Mio. Euro vor, davon 340 Mio. Euro für die Beteiligung an der TAG. Die Abwertung spiegelt die Erwartungen an die künftige Nutzung der Anlagen wider, die strategische europäische Infrastrukturen zur Unterstützung neuer Gasströme aus dem Süden bleiben werden“, hieß es im Schreiben des Konzerns. Nach Angaben von SNAM ist TAG 2023 einer „größeren Ergebnisvolatilität“ ausgesetzt, die auf die Ungewissheit der Gastransite aus dem Norden nach Italien zurückzuführen sei, die „voraussichtlich zurückgehen werden“. Dieses Szenario könnte laut SNAM „strukturell“ werden.
Im Jahr 2022 hätten sich die Gasströme aus Russland nach Europa deutlich verringert und die anhaltende Unsicherheit sowie die Angst vor weiteren möglichen Auswirkungen auf die Versorgung hätten zu einem erheblichen Anstieg der Gaspreise geführt, so der Konzern.
„Die TAG und ihre Tochtergesellschaft GCA sind die ausländischen Beteiligungsgesellschaften der SNAM, die über Gastransportverträge am stärksten von russischen Gaslieferungen abhängig sind. Dank des Vorhandenseins langfristiger Verträge haben beide Unternehmen jedoch keine signifikanten Veränderungen in ihren Finanzergebnissen 2022 erfahren“, schrieb SNAM.
SNAM hatte 2016 zusammen mit Allianz Capital Partners das 49-prozentige GCA-Paket um 601 Mio. Euro erworben. Die Gas Connect Austria betreibt ein über 900 km langes Erdgas-Hochdruckleitungsnetz in Österreich. SNAM ist in Österreich mit 84,47 Prozent Mehrheitseigentümer der Trans Austria Gasleitung GmbH (TAG), 15,53 Prozent gehören der GCA. Die TAG ist eine der wichtigsten Transportleitungen für die Erdgasversorgung Österreichs, Italiens, Sloweniens und Kroatiens.
APA