Gas aus Nationalpark – NGOs mit Offenem Brief an Regierung

19. Mai 2023, Molln/Wien
Alan Reingruber von der ADX VIE GmbH - Wien, APA/GEORG HOCHMUTH

Nachdem das australisch-österreichische Unternehmen ADX einen Antrag um Bewilligung einer Gas-Aufsuchungsbohrung in Molln in Oberösterreich bei der zuständigen Montanbehörde im Finanzministerium eingereicht hat, appellierten Greenpeace, Fridays for Future Austria und die Bürgerinitiative Pro-Natur Steyrtal am Freitag in einem Offenen Brief an die Bundesregierung, die Bohrung zu stoppen.

Eine Öl- und Gasförderung in Österreich laufe „jeglichen Klimaschutzbemühungen entgegen, denn sie zementiert einen fossilen und zukunftsfeindlichen Weg ein“, heißt es in dem Brief. Zudem drohe durch das Projekt eine „enorme Umweltzerstörung“ in unmittelbarer Nachbarschaft des Naturschutzgebiets „Jaidhaus“ und des Nationalpark Kalkalpen. Die Regierung werde daher aufgefordert, die Probebohrungen nicht zu bewilligen und „einen gesetzlichen Rahmen für den konsequenten Ausstieg aus Öl- und Gasgewinnung vorzulegen“.

Die österreichische Tochter der australischen ADX Energy, die ADX Vie, hält in Österreich Erdöl-Felder in Zistersdorf und Gaiselberg und bestritt zuletzt einen niedrigen einstelligen Anteil an der heimischen Ölförderung, hat aber auch mehrere Aufsuchungslizenzen für Gas, u.a. in Molln. Dort will sie nun einen Schritt weiter gehen und eine Probebohrung machen. Ob und wie viel Gas man in Molln finden wird, ist noch völlig offen. Die Prognosen liegen laut Firma zwischen 4 und 40 Mrd. Kubikmetern.

APA

Ähnliche Artikel weiterlesen

Wifo-Chef: „Keine Katastrophenstimmung“ wegen Russland-Gas

24. April 2024, Wien
Gabriel Felbermayr kalmiert
 - Wien, APA/GEORG HOCHMUTH

E-Wirtschaft: Netzinfrastrukturplan guter erster Schritt

24. April 2024, Wien
Studie: Bis 2040 rund 25 Mrd

Russland-Gas – Kocher plädiert für umsichtigen Ausstieg

23. April 2024, Wien
Kocher warnt vor "Flurschaden" durch zu schnellen Ausstieg
 - Wien, APA/GEORG HOCHMUTH

Industrie bangt um Gasversorgung ab Jahresende

22. April 2024, Wien
Industrie braucht Lieferung von russischem Gas über die Ukraine
 - Lubmin, APA/dpa