Geosphere will KI für Windkraftprognosen einsetzen

22. Mai 2023, Wien
Die Programme sollen bei der Standortplanung für Windparks unterstützen - Neudorf, APA

Geosphere Austria arbeitet in Forschungsprojekten am Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) bei Prognosen für Windkraftanlagen. Ziel ist es unter anderem, den Einfluss des Klimawandels auf die Windproduktion in Österreich abzuschätzen. „Der Schwerpunkt im Projekt AI4Wind ist das Berechnen von räumlich und zeitlich hochaufgelösten Windfeldern für die Vergangenheit sowie für mögliche Zukunftsszenarien“, sagte Projektkoordinatorin Annemarie Lexer in einer Aussendung.

Windkraft gelte als eine der Schlüsseltechnologien für eine klimaneutrale Energieerzeugung. Für die langfristige Planung von Kapazitäten und Standorten seien umfassende Winddaten zwingend erforderlich, hieß es vonseiten Geosphere.

„Allerdings enthalten die bisher verfügbaren Studien kaum Bewertungen der Auswirkungen des Klimawandels auf den Wind und die Folgen für die Windstromerzeugung“, wurde mitgeteilt. Zwei Forschungsprojekte sollen nun diese Fragen klären. Zu den Schwerpunkten zählt laut Lexer die Erstellung von räumlich und zeitlich hochaufgelösten Windpotenzialkarten für die Vergangenheit und Zukunft in verschiedenen Höhen sowie die Frage nach verschiedensten Turbinentypen.“ Darüber hinaus entsteht ein Dokument mit spezifischen Empfehlungen für politische Verantwortliche für die Installation künftiger Windparks“, so Geosphere. In beiden Projekten arbeite man stark mit Künstlicher Intelligenz (KI), hieß es.

„Vereinfacht gesagt lernen die Programme beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz, aus Daten der Vergangenheit die Zusammenhänge zu erkennen und sie auf neue Situationen und Umgebungen umzulegen“, wurde Irene Schicker, KI-Expertin von Geosphere Austria zitiert. „Im Falle von Wind geht es zum Beispiel darum, aus Messungen der Vergangenheit zu erkennen, in welchem Zusammenhang die Windrichtung und Windstärke an einem bestimmten Messpunkt mit dem Windfeld der Umgebung stehen.“

Windrichtung und Windstärke variieren laut Geosphere selbst innerhalb einer Region oft sehr stark, ganz besonders in einem durch Berge und Täler so komplexen Gelände. Daher sind Windmessungen von einzelnen Wetterstationen nicht zwingend auch für die Umgebung repräsentativ. Dazu kommt, dass es aus den Luftschichten bis einige hundert Meter über Grund – die für Windkraftanlagen entscheidend sind – kaum direkte Messungen gibt. Um flächendeckend sehr regionale Windinformationen zu erhalten, müssen daher die Messungen von Wetterstationen auf das umliegende Gelände umgerechnet werden. Das geschieht zum einen mit statistischen und statistisch-dynamischen Methoden, bei denen berechnet wird, wie sich je nach Wetterlage und Gelände der Wind in einer Region auswirkt.

APA

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