Studie: Standort in Gefahr

24. Juli 2023

WIFO-Studie: Unternehmen erwarten Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit bei weiterhin hohen Energiepreisen. Daher wird ein Maßnahmenpaket gefordert.

Kostendruck durch eine Inflation deutlich über dem Durchschnitt der Eurozone, eine sinkende Nachfrage und der Rückgang bei Aufträgen sind nur einige der momentanen Herausforderungen der österreichischen Wirtschaft. Dazu begleiten auch die hohen Energiepreise die Unternehmen weiterhin. Wie diese die heimische Wettbewerbsfähigkeit beeinflussen, zeigt eine Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) im Auftrag der WKÖ. Dazu wurden in unterschiedlichen Modellrechnungen die Auswirkungen hoher Energiepreise untersucht.

Schon das Szenario, dass die Energiepreise zwar hoch, aber unter den derzeit beobachteten Werten bleiben, zeigt stark negative Effekte. So würden die österreichischen Warenexporte langfristig um rund 2,1 Prozent unter dem Nicht-Krisenniveau bleiben, die Industrieproduktion um etwa drei Prozent.

Rund die Hälfte der Unternehmen erwartet bei weiterhin hohen Energiepreisen zudem eine Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber europäischen und außereuropäischen Mitbewerbern. Zudem rechnen sie mehrheitlich mit Rückgängen bei Investitionen im Inland.

Kopf: Maßnahmen für die heimische Wirtschaft

Nicht zu reagieren sei die gänzlich falsche Option, so WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf bei der Studienpräsentation. Konkret fordert er deshalb neben einer Senkung der Steuer-und Abgabenlast auf Arbeit, längeres Arbeiten von älteren Beschäftigten attraktiver zu machen.

Zudem brauche es bessere Kinderbetreuungsangebote, schnel-
Bleiben die Energiepreise weiterhin hoch, wird sich das negativ auf den Wirtschaftsstandort auswirken.
lere Genehmigungsverfahren, ein effizientes Strommarktdesign auf Basis der Merit Order, die richtigen Rahmenbedingungen für eine nationale und europäische Wasserstoffwirtschaft, zielgerichtete Förderungen und Unterstützungen für energieintensive Unternehmen. Hier bestehe ein dringender Handlungsbedarf der Politik, betont Kopf.

Kärntner Wirtschaft

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