Klimaforscher: „Das Wort Klimaschutz ist verbrannt“

7. August 2023, Osnabrück
Der Klimaforscher Mojib Latif
 - Werlte, APA/dpa

Der deutsche Klimaforscher Mojib Latif hält den Begriff Klimaschutz in der Gesellschaft für zunehmend negativ belegt. „Das Wort Klimaschutz ist verbrannt“, sagte der Professor am Kieler Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) vom Samstag. Insbesondere die Proteste der Letzten Generation und die Diskussion um das Heizungsgesetz in Deutschland seien kontraproduktiv gewesen.

„Wenn die Leute das Wort Klimaschutz hören, gehen gleich die Alarmglocken an.“ Dabei gehe es bei der Rettung der Umwelt um viel mehr als Klimaschutz. „Die Frage ist, ob wir unseren Wohlstand trotz eines sich ändernden Planeten bewahren können“, sagte Latif. Dieser sei durch den Klimawandel massiv gefährdet. „Wenn sich das Klima immer weiter ändert, können Sie den Wohlstand auch vergessen. Dann funktioniert nichts mehr auf der Welt.“

Die nächste industrielle Revolution habe bereits begonnen, zeigte sich Latif überzeugt. „Dabei wird es auch um erneuerbare Energien gehen.“ Deutschland könnte aber das Nachsehen haben: „Die Chinesen zum Beispiel sind viel schneller als wir. Wir laufen Gefahr, die neuen Märkte zu verlieren. Wir denken in Deutschland immer, dass wir die Besten sind, aber wir werden gerade in wichtigen Bereichen abgehängt.“

APA/ag

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