Salzburg AG verdoppelt ab Anfang Oktober Gaspreise

23. August 2023, Salzburg
Salzburg AG verweist auf erste Erhöhung seit 18 Monaten
 - Frankfurt/Main, APA/Deutsche Presse-Agentur GmbH

Die Salzburg AG erhöht mit 1. Oktober 2023 die Tarife für Erdgas kräftig. Der Arbeitspreis verdoppelt sich von 4,98 Cent/kWh auf 9,9 Cent/kWh netto. Für einen Haushalt mit einem Durchschnittsverbrauch von 15.000 kWh bedeutet das monatliche Mehrkosten von 74 Euro brutto. Eine Anpassung gibt es mit 1. September 2023 auch bei der Fernwärme: Die Tarife steigen „im Rahmen der Inflation“ um 9,18 Prozent. Die Erhöhung sorgte postwenden für Kritik der Oppositionsparteien im Landtag.

Wie die Salzburg AG am Mittwoch in einer Aussendung betonte, haben man im Gegensatz zu anderen Versorgern den Gaspreis in den vergangenen 18 Monaten nicht angepasst. Bei der jetzigen Erhöhung bewege man sich im marktüblichen Umfeld und unter der möglichen Indexanpassung. Hier wäre eine Steigerung auf mehr als 12 Cent/kWh netto möglich gewesen. Auch der Grundpreis steige nicht.

Genauso habe man auch für die Fernwärme-Kunden im Netz Salzburg-Hallein nicht die volle Höhe der Indexentwicklung weitergegeben. Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 9.000 kWh steige der Fernwärmepreis für Kunden um 10,8 Euro pro Monat brutto.

Für Härtefälle sei überdies ein umfangreiches Sozialpaket geschnürt worden. Gaskunden, die GIS-befreit sind, erhalten eine Einmalzahlung von 400 Euro. Gleichzeitig stellt die Salzburg AG dem Stromhilfefonds der Caritas, der auch für Gaskunden gilt, bis zu eine Million Euro zur Verfügung. Alle Kundinnen und Kunden der Salzburg AG werden in den kommenden Wochen über die Maßnahmen und Aktionen informiert – so soll etwa die einjährige Bindung an das Unternehmen sogenannte „Freigas-Tage“ bringen.

Wie die „Salzburger Nachrichten“ am Mittwoch berichteten, habe die lange nicht erfolgte Erhöhung bei Branchenkennern für Unverständnis gesorgt. Teilweise waren die Preise im Jahr 2022, als für das Jahr 2023 Erdgas eingekauft wurde, um das Dreifache höher als die aktuellen Tarife der Salzburg AG. Der Energieversorger betonte hingegen, bisher alle Spielräume für die Kundinnen und Kunden genutzt zu haben, um die Tarife niedrig zu halten.

Für die Opposition im Landtag steht der Zeitpunkt der Preiserhöhung auf jeden Fall im Zusammenhang mit der Landtagswahl im April 2023. „Es ist schon erstaunlich, dass die Gaspreise kurz vor der Landtagswahl nicht erhöht wurden“, meinte etwa SPÖ-Chef David Egger. Als Aufsichtsratsvorsitzender hätte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) über die kurz- und mittelfristigen Pläne der Salzburg AG Bescheid wissen müssen. Und der grüne Landtagsabgeordnete Simon Heilig-Hofbauer meinte zur APA, dass noch vor der Landtagswahl stabile Preise versprochen worden seien. „Dass rechtzeitig vor Beginn der kommenden Heizsaison die Preise steigen, ist inakzeptabel.“

APA

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