
Das Klimawandel-Anpassungsprogramm „Klar!“ des Klima- und Energiefonds der Bundesregierung will gezielt Klimawandel-Modellregionen forcieren. Damit werde es möglich, „lokale Spezifika“ in den Blick zu nehmen sowie regional unterschiedlich auf den Klimawandel zu reagieren, sagte der Manager bzw. Programmleiter des Förderprogrammes, Gernot Wörther, im APA-Gespräch. Vorerst werden jährlich fünf Millionen Euro in die Hand genommen.
Wörther stellte das Programm dieser Tage im Rahmen der Naturgefahrentagung im Tiroler Kufstein vor. Bäume, die im Burgenland gut wachsen würden, könnte in Tirol etwa für das Mikroklima schlecht sein, nannte er ein Beispiel um die Bedeutung des Förderprogrammes herauszustreichen. Zudem sei es wichtig, möglichst schnell und möglichst präzise in den jeweiligen Gemeinden den Gefahren des Klimawandels, etwa Starkregen und damit einhergehendes Hochwasser, zu begegnen, erklärte Wörther.
Dazu brauche es „Struktur und Unterstützung von Experten“, was eben von „Klar!“ geleistet werden könne. „Es gibt etwa ein umfangreiches Unterstützungspaket von GeoSphere Austria“, wies Wörther hin. Man bekomme von dieser Seite „handfeste Daten und Fakten, aufgrund derer sich die Regionen faktenbasiert überlegen können, was zu tun ist und welche Maßnahmen gesetzt werden sollen“, führte der Experte aus.
Damit diese Maßnahmen auch wirklich wirken und nicht nur kleinteilig eine Rolle spielen, brauche es einen Zusammenschluss von Gemeinden, betonte Wörther. „Es müssen zwei oder mehr Gemeinden sein, mit insgesamt mehr als 63.000 Einwohnern“, so der Programmleiter. De facto laufe es dann so ab, dass sich die Region bewerbe und auch darlegen müsse, was sie genau plane. „Wenn eine bestimmte Region dann aufgenommen ist, wird sie ein Jahr lang bis hin zur Umsetzungsphase von Fachexperten begleitet“, beschrieb Wörther den Prozess.
Themen, auf die sich passgenau und zielgerichtet in den Regionen reagieren ließe, gebe es jedenfalls genug: „Wir haben es aktuell und künftig etwa mit Hitzewellen oder Überschwemmung zu tun“. Um darauf zu reagieren, brauche es oftmals eine lange Vorlaufzeit: „In ein paar Jahren kann es bereits zu spät sein, Hitzeschutzprogramme zu erarbeiten oder die Einsatzkräfte zu schulen“, plädierte Wörther für ein rasches Handeln: „Wir als Klimafonds präsentieren mit dem Programm unseren Lösungsbeitrag.“
APA