NÖ Landesvize Pernkopf fordert Ausbau der Stromnetze

22. September 2023, St.Pölten

Niederösterreichs LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) hat am Freitag den Ausbau der überregionalen Stromnetze gefordert. Die aktuell zu geringe Kapazität sorge dafür, dass Österreich nicht zur Gänze vom günstigeren deutschen Strommarkt profitieren könne. Statt Ökostrom aus dem Nachbarland zu beziehen, müssten hierzulande teilweise auch kalorische Kraftwerke eingeschaltet werden, sagte der Landesvize vor Journalisten in St. Pölten. Nötig seien nun „massive Investitionen“.

„Wir haben ein Riesenproblem mit den Stromnetzen“, konstatierte Pernkopf. Der nicht adäquate Ausbau des Leitungsnetzes und damit stockende Abtransport von Elektrizität aus Deutschland habe heimische Kunden im Jahr 2022 – bei einem Verbrauch von 70 Terawattstunden – rund zwei Mrd. Euro gekostet, weil man in etwa 5.600 von 8.500 Versorgungsstunden „aus diesem günstigeren Strommarkt“ herausgefallen sei. Elektrizität sei hierzulande 2022 im Schnitt um 26 Cent pro Kilowattstunde teurer als in Deutschland gewesen, sagte der ÖVP-Politiker mit Bezug auf Zahlen der Austrian Power Grid (APG). „Hier muss man rasch handeln“, ortete Pernkopf „ein wichtiges Thema für die Zukunft“.

Ins Treffen geführt wurden auch die sogenannten Redispatch-Kosten. Diese fallen an, wenn Kraftwerke zu- und abgeschaltet werden müssen, um Frequenzen im zulässigen Bereich zu halten. Im Vorjahr seien so für österreichische Stromkunden 91 Mio. Euro an Kosten zusammengekommen, heuer liege die Summe bereits bei 109,6 Mio. Euro.

Gefordert wurden schnellere Verfahren für ein „Energiewende-Netz“ sowie für alle Formen der Erneuerbaren Energien. Bei letzterem Thema verfolgt Niederösterreich weiterhin das Ziel des Windkraft- und Photovoltaik-Ausbaus.

Bezug nahm Niederösterreichs Landesvize auch auf das Thema Klimaaktivismus. Erst am (gestrigen) Donnerstag hatte der Landtag einen auf härtere Strafen für sogenannte Klimakleber abzielenden Antrag mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ verabschiedet. „Man muss die Sorgen und Ängste erst nehmen“, befand Pernkopf. Es sei aber „der falsche Weg, wenn man sich auf eine Autobahn pickt“. Generell sei „eine Weltuntergangsstimmung“ nicht angebracht. Die Gesamtemissionen seien im Bundesland seit 2005 um 25 Prozent gesunken, bei realem Wirtschaftswachstum um 25 Prozent und einem Bevölkerungsanstieg von fast acht Prozent.

APA

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