Batteriespeicher als Vorzeigeprojekt

5. Oktober 2023

Das Batteriespeicherkraftwerk der Ngen-Gruppe in Arnoldstein ist die österreichweit größte Anlage. Mehr Projekte mit Tesla-Packs sollen Netzsicherheit erhöhen.

Die Ngen-Gruppe mit Hauptsitz in Slowenien expandierte mit einem Großprojekt nach Kärnten. In Arnoldstein wurde um insgesamt 15 Millionen Euro ein Batteriespeicher errichtet. Angeschlossen ist dieser an das Umspannwerk Gailitz. Die Speicherkapazität von insgesamt 20,6 Megawattstunden wird durch acht sogenannte Megapacks von Tesla erreicht. „Wir sind bereits dabei, mehrere Standorte in Österreich zu projektieren“, kündigt Firmengründer Roman Bernard an.

Man befinde sich gerade noch in der Einreichphase, Ende 2024 soll gebaut werden. Die konkreten Standorte wolle man aber noch nicht nennen. Und obwohl die Anlage bei Arnoldstein gerade erst in Betrieb ging, wird schon an eine Erweiterung gedacht: „Wir würden uns, was die Kapazitäten betrifft, am liebsten verdoppeln“, sagt Prokurist Andreas Ljuba.

Auch Klagenfurt, wo das Pionierprojekt ursprünglich geplant gewesen wäre, haben Ljuba und Geschäftsführer Matija Dolinar noch nicht aufgegeben: „Wir sind mit dem Batteriespeicherkraftwerk nach Arnoldstein ausgewichen, weil wir auf die Anrainer Rücksicht nehmen wollten.“ Im Vorfeld gab es Proteste. Doch die Landeshauptstadt bleibe als Standort weiterhin eine Option.

Anlagenwie jene im Gailtal gibt es österreichweit in dieser Größenordnung erst wenige. Laut Oesterreichs Energie, der Interessenvertretung für die österreichische E-Wirtschaft, gibt es in Summe erst eine Handvoll betrieblicher Batteriespeicherkraftwerke. Ihr Beitrag zur Versorgungssicherheit: Bei einem Blackout-Szenario könnten sie jene kritischen Minuten überbrücken, die es braucht, bis die großen Pumpspeicherkraftwerke anlaufen. „Sie können das Stromnetz also als Spontanreserve stabilisieren“, bestätigt Pressesprecher Christian Zwittnig.

Von der Austrian Power Grid (APG) wird als Übertragungsnetzbetreiber regelmäßig ein Signal abgegeben, ob gerade zu viel oder zu wenig Strom im Netz ist. „Danach richtet sich, ob unsere voll automatisierte Anlage sich ent- oder belädt. Dadurch werden Lastspitzen im Netz gekappt“, schildert Ljuba die Rolle als Regelreserveanbieter. „Jedes Speicherprojekt ist ein wichtiger Baustein, um das Netz besser steuern zu können“, heißt es von APG-Sprecher Christoph Schuh. Auch durch den Ausbau der Photovoltaik würden kurzfristige Schwankungen zunehmen.

Kleine Zeitung