Vkw kündigen heute eine markante Stromsenkung für Haushalte und für Großverbraucher aus der Wirtschaft an.
Bregenz Die Strompreis-Achterbahnfahrt während der Energiekrise, verstärkt durch den russischen Einmarsch in die Ukraine, trieb vielen Menschen Sorgenfalten auf die Stirn. Heute gibt es eine gute Nachricht, wie die Vorarlberger Nachrichten vorab in Erfahrung bringen konnten.
Unter die „Strompreisbremse“
Ab dem 1. Jänner 2024 wird der Strom im weit verbreitetsten Tarif des Landes erheblich günstiger. Ab dann fällt vkw-Strom wieder unter 10 Cent pro Kilowattstunde, wenn man den „Landesrabatt“ von 3 Cent pro Kilowattstunde einkalkuliert. Der Preis für Strom im westlichsten Bundesland liegt damit wieder unter jener Grenze, ab der die sogenannte „Strompreisbremse“ der Bundesregierung greifen würde. Und in etwa auf jenem Niveau, auf dem die Irrfahrt des Strompreises an den Börsen vor zwei Jahren und in Vorarlberg im Winter 2023 begann.
Tatsächlich profitieren die Vorarlberger damit vom günstigsten Festpreistarif ohne Mindestbindedauer Österreichs, die anderen Landesversorger liegen teils erheblich darüber. Man habe versprochen, alle Senkungen, die der Markt zulasse, direkt an die Kunden weiterzugeben, lautet das Mantra innerhalb von illwerke vkw.
Offiziell bestätigen wollte illwerke-vkw-Vorstandsvorsitzender Christof Germann auf Anfrage die erfreulichen Bewegungen des Strompreises am Dienstagabend noch nicht.
In Abstimmung mit der Arbeiterkammer hatten die vkw im Frühsommer einen neuen Strom-tarif vorgestellt, der erhebliche Vergünstigungen brachte. Zwischenzeitlich haben laut VN-Informationen von 200.000 Kunden rund 130.000 auf den neuen Tarif gewechselt.
Schweizer Nachbarn zahlen drauf
In der benachbarten Schweiz entwickelt sich der Strompreis in die andere Richtung: So informierte die Eidgenössische Elektrizitätskommission Elcom noch vor wenigen Tagen, dass die Tarife für 2024 im Durchschnitt um 18 Prozent teurer werden sollen. Einen typischen Schweizer Haushalt kostet die Kilowattstunde im kommenden Jahr 32,14 Rappen – dagegen nehmen sich die unter 10 Eurocent in Vorarlberg als Schnäppchen aus. Der Endkundenmarkt ist in der Schweiz nicht liberalisiert, die Kunden haben somit keine Möglichkeit, ihren Versorger auszuwählen.
Politisch ist der Strompreis ein heikles Thema, das ist nicht erst seit den politisch motivierten Strompreissenkungen im Salzburger Landtagswahlkampf bekannt. Immerhin wird in Vorarlberg in exakt einem Jahr gewählt. Die Strategie dürfte somit sein, keinen Grund zu etwaigen Diskussionen zu liefern. Der günstige Preis für Haushalte soll jedenfalls bis zum Jahr 2025 garantiert werden.
Auch Gewerbekunden profitieren
Und auch Gewerbekunden profitieren. Sie konnten sich im Frühjahr für zwei Modelle entscheiden, einen 3-Jahres- oder einen 1-Jahres-Vertrag. Der Preis des 1-Jahres-Produkts (bisher 33 Cent) dürfte halbiert werden, der Preis des 3-Jahres-Tarifs (25 Cent) soll mit Rabatten spürbar vergünstigt werden.
Salzburger Nachrichten