Stromnetz modernisieren
ÖVP-Politiker Bernhard Ebner und Anton Kasser berichten über Landtagssitzung.
Turbulent ging es in der Landtagssitzung in der Vorwoche zu: Klimaaktivisten sorgten für eine halbstündige Unterbrechung der Sitzung, weil sie auf der Galerie eine Taschensirene versteckten.
Inhaltlich war dann die Energie das Hauptthema, wie Landtagsabgeordneter Bernhard Ebner berichtete. Er kritisierte, dass die SPÖ, ob der Bestellung eines dritten Vorstandes bei der EVN versuche, das Unternehmen schlechtzureden. Zwar sei in der Krise, „was bei der EVN mit der Stromversorgung passiert ist, nicht alles sauber gelaufen“, andererseits habe der Konzern alle Menschen aufgefangen, die von ihren Billiganbietern im Stich gelassen worden seien.
Dass der Kundenservice auch bei der EVN schlecht gewesen sei, stehe außer Frage. „Aber sie hatte plötzlich 120.000 Anrufer pro Monat und zusätzliches Personal musste erst geschult werden“, gibt Ebner zu bedenken. Landtagsabgeordneter Anton Kasser weist die Kritik der SPÖ am dritten Vorstand als verfrüht zurück. „Dass die EVN nicht krisenfit war, ist klar. Das muss anders werden. In einem Jahr werden wir schauen, ob der Vorstand etwas zusammengebracht hat. Wenn nicht, müssen wir Konsequenzen ziehen.“
In Sachen Energiewende und Energiefahrplan 2030 ist laut Kasser noch viel zu tun. „Wenn wir eine 26-prozentige Reduktion der Treibhausgase schaffen wollen, müssen wir uns anstrengen.“ Potenzial gibt es für den ÖVP-Politiker bei den Biogasanlagen, aber auch bei den PV-Anlagen, und auch die Windenergie gelte es weiter zu forcieren. Die Netz NÖ stehe vor der Herausforderung, ihr Netz zu modernisieren. Das bedeutet bis 2030 den Bau von 40 neuen Umspannwerken, einen jährlichen Zubau von 700 Trafostationen und die Verlegung von 1.000 Kilometer Leitungen.
Beschlossen wurde im Landtag auch die Übernahme der ORF-Haushaltsabgabe für alle Haushalte aus dem Landesbudget. Das sind in Summe 41 Millionen Euro.
von Hermann Knapp
NÖN