Die E-Control drängt auf mehr Transparenz bei der Fernwärme

14. November 2023

Preiserhöhungen. Der Vorstand der Energie-Control Austria, Wolfgang Urbantschitsch, sieht Handlungsbedarf bei der Information der Kunden von Fernwärmeanbietern. Die aktuelle Lage sei „extrem intransparent“. Es fehle ein Überblick über die Preise der Energieanbieter. Außerdem seien Eingriffe durch den Fernwärme-Regulator „nicht nachvollziehbar“.
Seit 1996 ist in Wien der Landeshauptmann als Regulator für die Preisgestaltung bei der Fernwärme zuständig.

Kompetenzverteilung

Das Wirtschaftsministerium hat ihm diese Kompetenz per Bescheid übertragen. Bürgermeister Michael Ludwig muss daher über Anträge der Fernwärme Wien auf Preiserhöhungen entscheiden.

Zuvor muss Ludwig die Meinung einer Preiskommission einholen. Mitglieder dieser Kommission sind je ein Vertreter der Arbeiterkammer, der Wirtschaftskammer und der Landwirtschaftskammer. Die Meinungen in dieser Kommission sind für Ludwig nicht verbindlich.

Er kann den Antrag der Fernwärme Wien auf höher Preise für Fernwärme dann ablehnen, wenn die geförderte Erhöhung die allgemeine Preissteigerung des Wirtschaftszweiges übersteigt. Dazu kommt, dass der Regulator nicht für alle Fernwärme-Preise zuständig ist. Es gibt laut E-Control Ausnahmen.

Ausbaupläne

Nicht nur in Wien, sondern auch in anderen Gemeinden soll Fernwärme in den kommenden Jahren viele Gasthermen ersetzen. Während in den Ballungszentren vor allem der Ausbau der Erdwärme geplant ist, setzt man in den ländlichen Regionen auf Biomasse. Auf ein Zeitlimit für den Austausch der Gasthermen hat die Bundesregierung verzichtet. Es gibt stattdessen ein Anreizsystem mit hohen Förderungen für den Umstieg.

Kurier