Die Wirtschaftskammer fordert fünf Milliarden Euro für das Strom- und Gasnetz.
Die Wirtschaftskammer drängt auf den Ausbau der Strom- und Gasnetze durch die öffentliche Hand. Dann gebe es auch die Diskussion, wer die Kosten des Ausbaus der West-Austria-Gasleitung (WAG-Loop) trägt, nicht. „Die Regierung hat um vier Milliarden Euro Gas gekauft, und das Projekt ,Ausbau WAG-Loop‘ kostet 200 Millionen Euro“, sagte WKÖ-Präsident Harald Mahrer. Er fordert einen mit mindestens fünf Mrd. Euro dotierten Energieinfrastrukturfonds aus Steuermitteln, um neben dem WAG-Loop auch an anderen Stellen die Strom- und Gasnetze ausbauen zu können. Dazu zählt die Wirtschaftskammer die Gasübergabestationen Arnoldstein und Murfeld an den Grenzen zu Italien und Slowenien, um Flüssigerdgas (LNG) von den geplanten LNG-Terminals in Triest und Krk nach Österreich transportieren zu können.
Der niederösterreichische Energielandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) drängte darauf, die Stromnetze auszubauen. Statt eines „bedarfsorientierten Netzausbaus“ benötige es einen „vorausschauenden Netzausbau“. Es sei schon jetzt oft der Fall, dass Fotovoltaikanlagen nicht angeschlossen werden können, weil das Netz den erneuerbaren Strom nicht aufnehmen kann. Außerdem fehle es an Stromleitungen, um den billigen Windstrom aus dem Norden Deutschlands nach Österreich zu bekommen, was in Österreich zu einem teureren Strompreis führe.
Leitung nach Deutschland
Konkret betonte Pernkopf die Wichtigkeit der 380-kV-Deutschland-Leitung, die der deutsche Übertragungsnetzbetreiber Tennet gemeinsam mit der APG umsetzt. In Österreich erfolgt der Baustart für die 2,5Kilometer lange Leitung zum APG-Netzknoten St.Peter am Hart im Jahr 2025. Die Inbetriebnahme der kompletten Deutschland-Leitung ist für 2027 vorgesehen. Dann kann mehr deutscher Windstrom in die Pumpspeicherkraftwerke der Alpen fließen und von dort zu Spitzenzeiten abgerufen werden.
Die Presse