Nach jahrelanger Planung hat das Energieunternehmen Tennet in Bayern im Landkreis Landshut offiziell mit dem Bau der für Deutschland bedeutenden Stromtrasse SüdOstLink begonnen. Landespolitiker und Firmenvertreter gaben den Startschuss für den Bau der 780 Kilometer langen Gleichstromleitung. Vier Gigawatt grüner Strom aus Windenergie sollen darüber vom Norden und Osten Deutschlands nach Bayern fließen.
Ab 2027 soll grüner Strom von Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt zur Schaltanlage Isar in Bayern transportiert werden, ab 2030 soll Strom auch aus Klein Rogahn in Mecklenburg-Vorpommern nach Süden fließen. Nicht zuletzt angesichts von Protesten aus der Region wird der bayerische Teil der Trasse auf rund 270 Kilometern unterirdisch verlegt. Bürgerinitiativen hatten das Projekt kritisiert.
Es seien Widerstände auszuräumen und Überzeugungsarbeit zu leisten gewesen, sagte Söder. Der Start sei nun „in jeder Beziehung ein gutes Signal“. „Es ist für Erneuerbaren ein gutes Signal, es ist für den Wirtschaftsstandort ein gutes Signal – und es ist insgesamt auch für Bayern ein gutes Signal.“
Rund zehn Millionen Haushalte, Industrie und Gewerbe sollen über die Trasse versorgt werden. Für die Klimaneutralität Bayerns bis 2040 werde das aber nicht ausreichen, sagte Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens. Nötig seien Kraftwerkskapazitäten im Süden sowie ein weiterer Ausbau auf Übertragungs- und Verteilnetzebene. Aiwanger sagte, man werde nicht am Ende sein, wenn der SüdOstLink stehe. Es gehe auch darum, Energie in Form von Wasserstoff zu speichern.
Die bayerische CSU und die dortige derzeitige weitere Regierungspartei Freie Wähler hatten den Bau neuer großer Stromtrassen einst strikt abgelehnt, insbesondere der frühere CSU-Chef und Ministerpräsident Horst Seehofer – und auch der heutige Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).
APA/dpa