Ministerien streiten über Geld für Gasleitung

20. Dezember 2023, Linz
Finanzminister Brunner sieht Energieministerin Gewessler am Zug
 - Wien, APA/EVA MANHART

Der Ausbau der West-Austria-Gasleistung (WAG) scheitert vorläufig noch an der Finanzierung: Der Netzbetreiber Gas Connect Austria (GCA) will die Kosten in Höhe von 200 Mio. Euro nicht alleine stemmen, Energie- und Finanzministerium streiten darüber, wer zusätzliches Geld zuschießen soll, berichtet der „Kurier“ am Mittwoch. Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) sieht das Ressort von Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Zug: „Wir müssen dringend in die Gänge kommen.“

Die Genehmigung für die geplante 40 Kilometer lange zusätzliche Gasleitung im Mühlviertel, mit der Gas über Deutschland nach Österreich geliefert werden soll, hat die GCA bereits vom Energieregulator E-Control erhalten. Die GCA will aber das betriebswirtschaftliche Risiko nicht alleine tragen, weil nach wie vor viel Gas aus Russland importiert wird und die zusätzliche Gasleitung vielleicht gar nicht ausgelastet würde.

„Wir müssen dringend in die Gänge kommen bei der Umsetzung des WAG-Loops“, sagte Brunner am Mittwoch zur APA. „Und da erwarten wir uns für den Standort Österreich und für die Versorgungssicherheit Österreichs, dass vom Energieministerium ein konkreter Vorschlag vorgelegt wird, wie wir das schnellstmöglich umsetzen können.“ Im Budget des Energieministeriums sei Geld dafür vorgesehen, es gehe um 70 Mio. Euro. Dafür habe das Energieministerium eine Ermächtigung bekommen.

In Gewesslers Ressort sieht man das anders: „Im aktuellen Budget des Klimaschutzministeriums ist eine entsprechende Förderung nicht vorgesehen – aus diesem ist eine Förderung daher nicht möglich“, hieß es dazu zum „Kurier“. Selbstverständlich freue man sich aber über „Gespräche mit dem Finanzministerium zu einer finanziellen Unterstützung für die Beschleunigung des Baus“ – sollte das BMF mehr Geld zur Verfügung stellen.

APA