Neue Methode entfernt CO2 mit weniger Energie aus der Luft

12. Jänner 2024, Zürich

Mit Licht können Forschende in einem neuen Verfahren der Atmosphäre CO2 entziehen. Noch ist das von Forschenden der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) entwickelte Verfahren nicht einsatzbereit, wie aus einer Mitteilung der Hochschule hervorgeht.

Mit einer im Fachblatt „Chemistry of Materials“ der American Chemical Society publizierten Studie bewiesen die Forscherinnen und Forscher aber, dass ihre Methode – zumindest im Labor – funktioniert. Im neuen Verfahren wird Luft durch eine Flüssigkeit geleitet. Wird die Flüssigkeit mit Licht bestrahlt, wird das Treibhausgas CO2 wieder freigesetzt. Wie bei einer Cola-Flasche sprudelt das CO2 aus der Flüssigkeit und kann so in Gastanks aufgefangen werden, wie die ETH Zürich in der Mitteilung erklärte.

Dieses Verfahren hat gegenüber heute verfügbaren Technologien zur Abscheidung von CO2 den Vorteil, viel weniger Energie zu brauchen. Herkömmliche Technologien zur CO2-​Abscheidung arbeiten mit Temperatur-​ oder Druckunterschieden. Eine etablierte Methode arbeitet zum Beispiel mit Filtern, an denen CO2-Moleküle kleben. Um diese Moleküle von den Filtern zu lösen, müssen diese laut der Hochschule auf 100 Grad erhitzt werden.

„Bei unserem Verfahren hingegen müssen wir nicht heizen und kühlen. Das erklärt, warum unsere Methode viel weniger Energie benötigt“, erklärte Studienleiterin Maria Lukatskaya. Die Forschenden machten sich dafür die Tatsache zu Nutze, dass CO2 je nach Säuregehalt einer Flüssigkeit in unterschiedlichen Formen vorkommt. In seifenartigen, sogenannten alkalischen Flüssigkeiten wird CO2 zu Kohlensäuresalz. In sauren Flüssigkeiten liegt es als CO2-Gas vor.

Für das neue Verfahren bauten die Forscherinnen und Forscher eine Art lichtgesteuerten Säure-Schalter. Sie fügten der Flüssigkeit sogenannte Photosäuren bei. Das sind Moleküle, die auf Licht reagieren. Wird eine solche Flüssigkeit mit Licht bestrahlt, wird sie sauer. Wird nun die Flüssigkeit mit Licht bestrahlt, beginnt das CO2 zu sprudeln. Bevor das neue Verfahren eingesetzt werden kann, muss es laut den Forschenden noch optimiert werden.

APA/sda

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