50 Millionen für Biomassekraftwerk

7. Feber 2024, St.Pölten

Baustart

Ab 2026 wird neue Biomasse-Anlage Strom für 15.000 Haushalte und Naturwärme für bis zu 30.000 Haushalte liefern.

Schon jetzt kommen zwei Drittel des Wärmebedarfs der Fernwärme St. Pölten aus der Abwärme der Müllverbrennungsanlage in Dürnrohr. Nun erfolgte der Baustart für eine Biomasseanlage, um den Anteil an erneuerbarer Energie und Wärme weiter zu erhöhen. Insgesamt werden dafür 50 Millionen Euro investiert.
In der modernen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK) wird in einem Biomassekessel aus Hackschnitzel aus der heimischen Land- und Forstwirtschaft Dampf erzeugt. Über eine Dampfturbine wird Ökostrom produziert und die entstehende Abwärme in das Fernwärmenetz der Stadt eingespeist. Mit einer Leistung von sechs Megawatt elektrisch und mindestens 30 Megawatt thermisch können damit 15.000 Haushalte mit Strom und bis zu 30.000 Haushalte mit Naturwärme versorgt werden.

Dampf aus neuer Anlage für die Industrie

Das neue Heizkraftwerk wird auf einem Grundstück der Firma Salzer errichtet. So soll neben den Haushalten auch die Industrie profitieren. Die neue Anlage soll auch den Dampfbedarf von Salzer Papier, Salzer Formtech und Sunpor Kunststoff abdecken. „Klimaschutz darf auch in der Industrie nicht nur ein Lippenbekenntnis sein“, so der Geschäftsführer der Salzer-Gruppe Thomas Salzer. Die sichere, verlässliche und umweltfreundliche Energieversorgung sei ein wesentlicher Faktor, um die Wettbewerbsfähigkeit aufrechtzuerhalten.

„Mit der Errichtung des Heizkraftwerks wird das Fernwärmenetz auf CO2-neutrale Naturwärme umgestellt. Pro Jahr können so rund 25.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Das Projekt ist ein weiterer wesentlicher Meilenstein unserer Klima-Rahmenstrategie“, freut sich Bürgermeister Matthias Stadler. Die Nachfrage nach Fernwärme sei groß. Mit der neuen Anlage könne der wachsende Bedarf weiter gedeckt werden.

Für EVN-Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz ist das Heizkraftwerk ein wichtiger Beitrag der EVN-Klimainitiative. „Die seit rund 30 Jahren bestehende erdgasbetriebene KWK-Anlage wird jetzt durch das Biomasseheizkraftwerk ersetzt“, erklärt Szyszkowitz.

von Nadja Straubinger

NÖN