Volle Wasserkraft voraus

14. Feber 2024

Vier Gemeinden im Bezirk Feldkirchen wollen auf Wasserkraft entlang der Gurk setzen. Machbarkeitsstudie geplant.

Albeck, Gnesau, Himmelberg und Steuerberg – diese vier Gemeinden wollen in Zukunft auf die Wasserkraft setzen und gemeinsam eine Machbarkeitsstudie für ein Wasserkraftwerk an der Gurk in Auftrag geben. „Wir dürfen uns generell gegenüber den erneuerbaren Energien nicht verschließen. Wir brauchen eine Alternative und haben uns gedacht, wir könnten die Gurk dafür nutzen“, erklärt der Bürgermeister von Albeck, Wilfried Mödritscher (ÖVP).

Es hat bereits erste Gespräche mit den Gemeinden und auch mit Grundbesitzern gegeben. „Die Grundbesitzer sind von weiteren Gesprächen nicht abgeneigt. Aber jetzt müssen wir erst mal klären, ob Wasserkraft bei uns überhaupt sinnvoll und möglich wäre, step by step“, erklärt Erich Stampfer, Bürgermeister von Gnesau (ÖVP).

Der nächste Schritt des Projekts – die Gemeinden wollen eine Machbarkeitsstudie finanzieren und in Auftrag geben. „Diese wird von einer privaten Firma durchgeführt. Ob die Wasserkraft umsetzbar ist und wie, wird sich dann erst zeigen“, erklärt Stampfer. In Gnesau wurde die Finanzierung der Studie schon einstimmig vom Gemeinderat beschlossen.

Und auch in Himmelberg

hat der Gemeinderat einstimmig für die Wasserkraft gestimmt. „Wir stehen geschlossen dahinter. Jede Maßnahme, die uns näher zu erneuerbaren Energien und weiter weg von fossilen Brennstoffen bringt, ist zu begrüßen. Aber wir müssen zunächst die Studie abwarten“, erklärt Heimo Rinösl, Bürgermeister von Himmelberg (Liste Heimo).
Noch sehr bedeckt hält sich der Bürgermeister von Steuerberg, Werner Egger (SPÖ). „Das Projekt ist derzeit noch in den Kinderschuhen. Wir müssen erst im nächsten Gemeinderat darüber abstimmen. Dann schauen wir, wie es weitergeht.“

Auch in Albeck muss der Gemeinderat die Finanzierung der Studie beschließen. „Ich sehe darin aber kein Problem. Bei der nächsten Sitzung werden wir darüber abstimmen. Albeck ist vom Thema Windkraft beinahe gleich betroffen wie Gnesau. In unserem Gemeindegebiet würde man die geplanten Windräder auf der ‚Schön‘ und auf der ‚Lichteben‘ sehen. Außerdem sind die Standorte nicht in Stein gemeißelt. Die Windkraft-Initiatoren könnten auch auf Albeck ausweichen. Ich würde sagen, die Haltung der Gemeindebürger zu diesem Thema ist eher negativ. Wir sind gegen eine Verbauung der Berge und der unberührten Gebiete. Daher wollen wir uns die Wasserkraft näher ansehen“, sagt Mödritscher.

Für die Gemeinden ist eines sicher: „Die Sache steht im Vordergrund und nicht die Politik“, betont etwa Stampfer. Die Idee, Wasserkraft an der Gurk umzusetzen, gibt es schon länger.
„Es wurde aber dann das emotionale Thema Windkraft in Gnesau publik und das Projekt Wasserkraft wurde abgelehnt. Sollte aber die Windkraft auch abgelehnt werden, wollen wir eine Alternative in unseren Gemeinden haben. Das wäre dennoch die Wasserkraft“, erklärt Stampfer.

Wir dürfen uns generell gegenüber den erneuerbaren Energien nicht verschließen. Wilfried Mödritscher, Bürgermeister von Albeck

Jetzt müssen wir erst einmal klären, ob Wasserkraft bei uns überhaupt sinnvoll und möglich wäre. Erich Stampfer, Bürgermeister von Gnesau

Jede Maßnahme, die uns näher zu erneuerbaren Energien bringt, ist zu begrüßen. Heimo Rinösl, Bürgermeister von Himmelberg

Das Projekt Wasserkraft ist derzeit noch in den Kinderschuhen. Werner Egger, Bürgermeister von Steuerberg

von Verena Grimschitz

Kleine Zeitung

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