Trafos, Ladestationen, Busse: Linz AG rüstet auf Rekordinvestitionen in Höhe von 217 Millionen Euro

21. Feber 2024, Linz

Um 30 Prozent mehr als im Vorjahr investiert die städtische Linz AG heuer in die Bereiche Energie, Service, Verkehr, Telekommunikation. 217 Millionen Euro sind ein Rekord. „Wir stemmen diese Investitionen aus eigener Kraft, also ohne Netto-Neuverschuldung“, sagte Linz-AG-Generaldirektor Erich Haider bei der Präsentation des Programms am Montag.
Der größte Brocken sind 120,6 Millionen Euro für den Bereich Energie. Das Stromnetz – Leitungen, Umspannwerke, Trafos – wird um 76,5 Millionen Euro ausgebaut und modernisiert. Man habe früh 600 Trafos bestellt, zu einer Zeit, als man noch nicht bis zu 72 Wochen Lieferzeit hinnehmen habe müssen, sagte Haider. Davon sollen heuer 100 bis 120 Trafos installiert werden. Derzeit gibt es 3000 im Netz der Linz AG.

Photovoltaik und Fernwärme

Die Investitionen sind im Sinne der Versorgungssicherheit wichtig, bei der Linz AG hat sich die Zahl der Photovoltaik-Einspeiser in drei Jahren von 3000 auf mehr als 16.000 erhöht. Es gebe zwar manchmal auch Beschränkungen der Einspeiseleistung für den Einzelnen, wenn etwa auf eine Infrastrukturmaßnahme gewartet werde, aber es komme bei der Linz AG nie zu einer Null-Einspeisung wegen überlasteter Netze, so Haider.

Um 25 Millionen Euro wird die Fernwärme ausgebaut. 2000 weitere Wohnungen sollen heuer angeschlossen werden (derzeit 88.000). Wie berichtet, läuft derzeit auch das Vorhaben, 12.000 Einfamilien- und Reihenhäuser an Fernwärme anzuschließen oder auf Wärmepumpe oder Biomasse umzustellen. Was die Resonanz der Hausbesitzer betrifft, gebe es „Aufs und Abs“, sagte Haider. Beim Projekt Wärmewandler, der die Fernwärmeerzeugung stärker dekarbonisieren soll, läuft gerade das Ausschreibungsverfahren für den Anlagenbau. Damit wird künftig der Abwärme-Anteil aus der Abluft, die bei der Energieerzeugung mit Biomasse und Reststoffen entsteht, für das Fernwärmenetz nutzbar gemacht.
Bei der Elektromobilität sollen heuer zu den bestehenden 1000 Ladepunkten 300 dazukommen, je zur Hälfte öffentlich und in Garagen. Das Investitionsvolumen der Liwest beträgt 18,9 Millionen Euro.

20,5 Millionen Euro fließen in den Linzer Hafen, unter anderem in Hochwasserschutzmaßnahmen. Investiert wird von der Linz AG auch in Wasserleitungen und Kanäle. Die Linz Linien geben heuer 13 Millionen Euro aus, davon 7,2 Millionen für die Erweiterung der neuen Autobus-Flotte.

Der Linzer Bürgermeister und Linz-AG-Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Luger sagte, dass das Unternehmen seit der Gründung im Jahr 2000 mehr als zwei Milliarden Euro investiert habe und das der regionalen Wirtschaft zugutekomme. „Bei allen Krisen war die Linz AG ein stabiler Wirtschaftsfaktor.“

„Es geht um Versorgungssicherheit und eine zukunftsfähige Infrastruktur für 400.000 Menschen und die Betriebe.“
Erich Haider, Linz-AG-Chef

Oberösterreichische Nachrichten

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