„Systemische Schwächen“ im Risikomanagement. Aber keine Spekulation.
Der Rechnungshof (RH) übt laut „Kurier“ in einem Rohbericht harte Kritik an der Wien Energie im Zusammenhang mit der Liquiditätskrise im Sommer 2022. Damals mussten Stadt und Bund den Konzern mit hohen Summen besichern, damit dieser den Energiehandel an der Börse weiterführen konnte. Der RH ortet nun „systemische Schwächen“ im Risikomanagement: „So wurde das Liquiditätsrisiko angesichts der hohen Preisvolatilität ungenügend bewertet und nicht begrenzt, obwohl dieses Risiko ab Herbst 2021 laufend anstieg und letztlich eine existenzbedrohende Dimension erreichte.“
Ludwigs Hilfsgelder
Der Aufsichtsrat habe zudem seine Überwachungsfunktion nicht umfassend wahrgenommen. Auch an der Vergabe der Hilfsgelder per Notkompetenz durch Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) wird Kritik geübt. Die zugrunde liegenden Ausführungen der Finanzabteilung „waren nicht geeignet, um die Höhe des beantragten Kreditrahmens und dessen Finanzierung hinreichend beurteilen zu können“. Positiv wurde hervorgehoben, dass es keinen Hinweis auf den Abschluss spekulativer Geschäfte gegeben habe. Zu diesem Schluss war davor auch schon der Landesrechnungshof gekommen.
Die Presse