IEA: Energiesektor muss Methanausstoß schneller reduzieren

13. März 2024, Paris
IEA-Direktor Fatih Birol
 - BrasÌlia, APA/AFP

Zum Erreichen von Klimazielen hat die Internationale Energieagentur (IEA) gemahnt, den Methanausstoß im Öl- und Gassektor schneller zu senken. Bei der Förderung der beiden fossilen Energieträger seien 2023 knapp 120 Millionen Tonnen Methan freigesetzt worden – eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr, teilte die IEA am Mittwoch mit. Dazu kamen rund zehn Mio. Tonnen Methan aus Bioenergiequellen wie der Nutzung von Biomasse. Hauptverursacher seien: USA, Russland, China.

Eine Senkung des Methanausstoßes um 75 Prozent bis 2030 sei nötig, um die Erderwärmung zu begrenzen, erklärte IEA-Direktor Fatih Birol in Paris. Es komme nun darauf an, Zusagen von fast 200 Staaten auf der Weltklimakonferenz in Dubai im vergangenen Dezember auch in Taten umzusetzen. Alleine dies würde den Methanausstoß bis 2030 halbieren.

Methan sei für fast ein Drittel des globalen Temperaturanstiegs seit der Industriellen Revolution verantwortlich und der Energiesektor dabei die zweitgrößte Emissionsquelle aus menschlichen Aktivitäten, erklärte die IEA. Obwohl sich Methan in der Atmosphäre schneller verflüchtige als Kohlendioxid, sei es während seiner kurzen Lebensdauer ein viel stärkeres Treibhausgas. Daher sei die Senkung der Methanemissionen eine der besten Möglichkeiten, die globale Erwärmung zu begrenzen und die Luftqualität kurzfristig zu verbessern.

Wie die IEA vorrechnete, hätten rund 40 Prozent der Methanemissionen bei der Gewinnung fossiler Brennstoffe 2023 unter dem Strich ohne Mehrkosten vermieden werden können, da der Wert des abgeschiedenen Methans höher gewesen sei, als die Kosten der Vermeidungsmaßnahme.

Methanemissionen entstehen in der Energiewirtschaft durch leckende Pipelines oder bei der Förderung als Beiprodukt, das oft abgefackelt wird, wobei sich aber nicht sämtliches Methan in Kohlendioxid umwandelt.

APA/dpa

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