Einige EU-Staaten pochen auf EU-Finanzierung von Atomkraft

21. März 2024, Brüssel
Belgiens Ministerpräsident Alexander De Croo
 - Brussels, APA/Belga

Die Befürworter der Atomkraft in der EU haben einen neuen Vorstoß unternommen, um eine europäische Finanzierung der Technologie durchzusetzen. Atom-Forschung sollte auf jeden Fall aus dem EU-Haushalt bezahlt werden – „vielleicht auch Atom-Projekte“, sagte der belgische Ministerpräsident Alexander de Croo am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters.

„Ich denke, das ist etwas, was möglich sein sollte“, fügte er hinzu. Belgien hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne. Am Vormittag kamen schon vor dem eigentlichen EU-Gipfel in Brüssel Regierungschefs zusammen, deren Länder Atomkraft nutzen oder nutzen wollen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte bei dem Treffen, dass die Atomenergie eine wichtige Rolle beim Umbau zu einer klimafreundlichen Wirtschaft spielen könne. Von der Leyen ist Spitzenkandidatin der konservativen Parteienfamilie EVP bei der Europawahl und tritt damit für eine zweite Amtszeit an.

Die Energiepolitik ist in der Europäischen Union eine nationale Angelegenheit. Jedes Land bestimmt über seinen eigenen Mix an Energieerzeugungs-Technologien. In der EU wabert aber seit Jahren ein Streit über die Finanzierung, auch weil Atomkraft-Projekte sehr teuer sind. Die Befürworter wie de Croo argumentieren, dass man die Technologie auf jeden Fall brauche, wenn man die Klimaschutzziele der EU erreichen wolle. Die deutsche Ampel-Regierung und einige andere EU-Staaten lehnen die Nutzung der Atomkraft und eine Finanzierung aus dem EU-Etat dagegen ab.

APA/ag

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