Gemeinschaften sorgen für günstigen Strom

2. April 2024

Die Raiffeisenbank Mittelkärnten plant Energiegenossenschaften. Start ist in St. Veit, danach weitet man Projekt auf Feldkirchen aus.

Was Projekte angeht, ist die Raiffeisenbank Mittelkärnten momentan ziemlich umtriebig. In Althofen wird ein neues Kompetenzzentrum sowie ein Kleingewerbecenter errichtet, in St. Veit steht der Ausbau der Zentrale am Oktoberplatz an. Nun hat man ein weiteres Projekt gestartet: die Gründung von Energiegenossenschaften.

„Ziel ist es, dass sich die Mitglieder unter anderem Strom günstig austauschen können“, erzählt Raiffeisenbank Mittelkärnten-Vorstand Daniel Gradenegger. Dadurch könne man sich gegenseitig unterstützen und helfen. Mitglieder können private Haushalte werden sowie Unternehmen (Klein- und Mittelbetriebe) und öffentliche Körperschaften wie zum Beispiel Gemeinden. „Wir versuchen, das Ganze über die Gemeinden auszurollen, um das Thema bei der Bevölkerung publik zu machen und stellen die Infrastruktur zur Verfügung.“ Man müsse kein Raiffeisen-Kunde sein, um Mitglied werden zu können. Die erste Infoveranstaltung findet demnach am Mittwoch, dem 3. April, um 18 Uhr im St. Veiter Rathaus statt. Gradenegger: „Die Stadtgemeinde und die Klima- und Energie-Modellregion organisieren das und wir kooperieren mit dem Projekt ‚Klimafit 2040‘.“

Im Rahmen des Vorhabens sollen acht oder neun dieser Energiegenossenschaften in Mittelkärnten entstehen. Zwei wurden bereits gegründet: das Gemeindegebiet Brückl/Launsdorf und das Stadtgebiet St. Veit. In weiterer Folge will man sich um St. Veit-Umgebung kümmern. Danach kommen Feldkirchen und vermutlich Althofen dran. „28 Prozent der Netzgebühren kann man über die Kelag wieder zurückbekommen“, schildert Gradenegger die Vorteile. Dazu gebe es günstige Tarife sowie eine gewisse Preisstabilität. Am Vertragsbezug ändere sich zudem nichts, die Energiegenossenschaft werde dazwischen geschaltet. Dazu gebe es günstige Tarife sowie eine gewisse Preisstabilität. Am Vertragsbezug ändere sich zudem nichts, die Energiegenossenschaft werde dazwischen geschaltet.

Vor rund drei Wochen hat man den ersten Preis festgelegt, dieser werde alle drei Monate neu evaluiert. „Einlieferer bekommen 10,25 Cent pro Kilowattstunde und Bezieher bezahlen 13,25 Cent“, betont der Vorstand. Mit der Differenz sollen die laufenden Kosten der Energiegenossenschaften gedeckt werden.

Angesprochen auf die Frage, warum die Raiffeisenbank Mittelkärnten diesen Schritt geht, meint Gradenegger: „Das Konzept ist aus dem Burgenland bereits erprobt, dort gibt es schon 18 solcher Gemeinschaften. In Kärnten sollen künftig circa 30 davon existieren.“ Dazu dürfe man hier nicht auf Gewinnmaximierung ausgelegt sein. Gradenegger: „Sollte ein Gewinn überbleiben, so muss dieser wieder in das Projekt reinvestiert werden.“ Natürlich hoffe man aber, dass sich daraus Folgefinanzierungen ergeben.

Für die Mitglieder fällt ein einmaliger Mitgliedsbeitrag in Höhe von zehn Euro an. „Man kann aber jederzeit kündigen.“ Eigene Energieanlagen werden dafür nicht gebaut. Für die Genossenschaften werden bereits bestehende Anlagen herangezogen.

Ziel ist, dass die Mitglieder unter anderem Strom günstig austauschen können. Daniel Gradenegger, Vorstand Raiffeisenbank Mittelkärnten

von Andreas Hoi

Kleine Zeitung