Ärger über Zonierung
Für Hollabrunns Grüne wäre es logisch, den Langen Berg in Hollabrunn als Potenzialfläche für weitere Windräder auszuweisen. Georg Ecker fordert von der Gemeinde, hier noch zu intervenieren.
– Das Land Niederösterreich hat seine Windkraft-Zonierung adaptiert. Einzige Änderung im Bezirk Hollabrunn: Nappersdorf-Kammersdorf wurde aus dem sektoralen Raumordnungsprogramm gestrichen, die Gemeinde lehnt dort eine Errichtung von Windrädern ab. Enttäuscht zeigt sich Landtagsabgeordneter Georg Ecker von den Grünen: Er hätte sich eine Windkraft-Zone am Langen Berg in seiner Heimatgemeinde Hollabrunn gewünscht.
„Die Atom- und Gaslobby jubelt über Verbotszonen für Windräder“, hadert Ecker, Grünen-Klubobmann in Hollabrunn. Warum hier am Langen Berg nicht zumindest die Möglichkeit für weitere zwei bis drei Windräder geschaffen wurde, sei für ihn völlig unverständlich. Immerhin stehe dort ja bereits ein Windrad, das nun für ein Repowering vorgesehen ist – also vergrößert wird.
Ecker: Gemeinden werden ihrer Möglichkeiten beraubt. Technisch wäre es jedenfalls möglich und es würde für die Gemeinde Hollabrunn einen Riesenschritt in Richtung Eigenversorgung mit Ökostrom bedeuten, ist Ecker enttäuscht über die verpasste Chance. „Die Einzigen, die sich freuen, wenn es keine neuen Flächen für erneuerbare Stromerzeugung gibt, sind die Atom- und Gaslobby. Denn diese können ihren teuren Strom nur dann in Österreich verkaufen, wenn wir nicht selbst günstigen Ökostrom produzieren.“
Der Öko-Politiker kritisiert, dass mit der Neuausweisung der Windkraft-Zonen weiterhin 98,5 Prozent der NÖ-Fläche als Verbotszone für die klima- und umweltfreundliche Windenergie definiert sind. Das schränke die Möglichkeiten für die Gemeinden, selbst geeignete und für die Bevölkerung akzeptable Bereiche zu finden, massiv ein.
„Sogar die FPÖ hat sich dafür ausgesprochen.“ Während andere Gemeinden in Nachbarbezirken erfolgreich neue Zonen für sich reklamierten – Ecker nennt Unterstinkenbrunn und Rußbach als Beispiele –, wird es in Hollabrunn nun keine weitere Option für Windräder geben, wenn der Stand des nunmehr anlaufenden Begutachtungsverfahrens bleibt.
„Ich bin mir sicher, dass die Akzeptanz am Langen Berg höher ist als an anderen Standorten. Sogar die FPÖ hat sich dafür ausgesprochen“, verweist der Abgeordnete auf einen NÖN-Bericht aus dem Vorjahr, „da frage ich mich natürlich, warum sie die Zone in der Landesregierung nicht gemeinsam mit der ÖVP umgesetzt hat.“
Es gebe eine bestehende Zone in Hollabrunn, die bearbeitet gehört, weshalb vorerst nicht über weitere nachgedacht wurde, erklärt ÖVP-Klimaschutzstadtrat Josef Keck. Die Grünen fordern die Gemeinde nichtsdestotrotz auf, im Begutachtungsverfahren eine entsprechende Stellungnahme abzugeben, um die Fläche am Langen Berg doch noch als Potenzialfläche für die Windkraft zu sichern.
NÖN