Erstes polnisches AKW soll erst 2040 ans Netz gehen

7. Mai 2024, Warschau

Das erste polnische Atomkraftwerk soll 2040 den Betrieb aufnehmen und damit später, als die Vorgängerregierung geplant hatte. „Wir nehmen vorsichtig an, dass es 2040 sein wird“, sagte die polnische Industrieministerin Marzena Czarnecka am Dienstag bei einer Wirtschaftskonferenz. Die vorige Regierung habe noch 2032 ohne belastbare Fakten angekündigt.

„Ich bin realistisch, wir wissen genau, dass solche Investitionen sich normalerweise verzögern“, sagte Czarnecka. Die jetzige Regierung unter Donald Tusk überarbeitet die gesamte Energie- und Klimaplanung aus der Zeit von Mateusz Morawiecki. Das Kraftwerk in der Nähe der Ostseeküste soll Westinghouse Electric bauen. Ein Finanzierungsmodell existiert allerdings noch nicht.

Eine Reihe von europäischen Ländern wollen wieder AKW bauen. Das britische Projekt Hinkley Point sollte ursprünglich 2023 in Betrieb gehen. Es verteuert sich jedoch erheblich auf geschätzt rund 50 Milliarden Euro und verzögert sich nach jüngsten Schätzungen bis mindestens 2029. Zuletzt ging in Europa 2023 ein Kernkraftwerk in Finnland in Betrieb. Eigentlich sollte es 2009 fertig sein. Die Kosten haben sich gegenüber den Ursprungsplanungen etwa vervierfacht.

APA/ag