WWF ortet Umfrage-Rückenwind

8. Mai 2024, Innsbruck

50 Prozent der Tiroler würden geplanten Ausbau des Kaunertal-Kraftwerks ablehnen.

Die Umweltschutzorganisation WWF erhöht offensichtlich ihre Schlagzahl in der Mobilmachung gegen den geplanten und seit Jahren heftig umstrittenen Ausbau des Tiwag-Kraftwerks Kaunertal. Vergangene Woche präsentierte man sich noch als Teil des neuen Zusammenschlusses „PAN -Protect Alpine Nature“, in welchem sich 15 länderübergreifende Organisationen dem Schutz der Alpen(landschaft) verschreiben und zum teils offenen Widerstand gegen neue Großprojekte (wie eben das Kraftwerk, aber auch die geplanten Gletscherskigebiete) aufrufen.

Gestern nun schoss der WWF eine im Auftrag der Umweltschutzorganisation durch das Market-Institut durchgeführte Umfrage (Tiroler Bevölkerung ab 15 Jahre; Sample: 500, Schwankungsbreite +/- 4,47 %; Zeitraum: 12. März bis 10. April 2024; Online-und CATI-Interviews) zum Kaunertal-Ausbau nach.

Derzufolge halten 24 Prozent der Befragten die Ausbaupläne und die damit nötige Flutung des Platzertals samt Staudamm für „nicht akzeptabel“. 26 Prozent stimmten für „eher nicht“ akzeptabel. Der WWF rechnet somit vor, dass die Hälfte der TirolerInnen die Tiwag-Pläne nicht gutheißen würde. Während 15 Prozent der Befragten das Vorhaben nicht beurteilen können, stärken 13 Prozent ihm den Rücken, 22 Prozent sind zumindest „eher“ dafür.

„Das ist ein klares Signal der Bevölkerung. Es wäre irrsinnig, das unberührte Platzertal zu zerstören, obwohl es weit bessere Pumpspeicher-Alternativen im Kühtai gibt“, sagt hierzu WWF-Gewässerschutz-Experte Maximilian Frey.
Die Forderung des WWF an die Politik und damit Tiwag-Eigentümervertreter Anton Mattle (VP) ist klar, nämlich ein Stopp des Projekts: „Mattle hält bei der anstehenden Neubesetzung des Tiwag-Vorstands alle Zügel in der Hand. Er kann damit die Richtung vorgeben, ob der Konzern weiterhin veraltete Prestigeprojekte durchboxt oder sich endlich naturverträglich aufstellt.“

Tiroler Tageszeitung

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