Vorarlbergs Strompreis als Richtschnur für die Tiwag

22. Mai 2024, Innsbruck

Für Eigentümervertreter und Landeshauptmann Anton Mattle muss die Tiwag mit zu den günstigsten Landesenergieversorgern zählen.

Der Beschluss über die neue Satzung war am Montag eigentlich nur noch Formsache: Denn als 100-Prozent-Aktionär des Landesenergieversorgers repräsentiert das Land Tirol in der Person von Eigentümervertreter und Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) die Hauptversammlung der Tiwag. In der angepassten Unternehmensrichtlinie wird ab jetzt ein kostengünstiger Strompreis als Zieldefinition festgelegt und öffentliches Interesse festgeschrieben.

Was heißt das konkret? Es ist eine Absichtserklärung, auf die das Land drängt. Die Tiwag als kunden-und wettbewerbsorientierter Anbieter bzw. als Aktiengesellschaft muss diesem gemeinwirtschaftlichen Anspruch insbesondere für die Bevölkerung, Gemeinden und den Wirtschaftsstandort Tirol bestmöglich nachkommen. Dazu Anton Mattle: „Für die Zukunft ist und bleibt das Ziel, dass die Tiwag mit zu
Unsere Benchmark ist der Vergleich mit den österreichischen Landesenergieversorgern.“

LH Anton Mattle/ÖVP (Eigentümervertreter) den günstigsten Landesenergieversorgern zählt. Unsere Benchmark ist der Vergleich mit den österreichischen Landesenergieversorgern.“

Das Land Tirol orientiert sich dabei vor allem an Vorarlberg. Der Netto-Arbeitspreis der dortigen Illwerke beträgt seit April 12,2 Cent pro Kilowattstunde, bei der Tiwag aktuell 12,7 Cent/kWh. Ab Juli wird der Tiroler Landesenergieversorger den Tarif auf 11,8 Cent netto senken. Zum Jahreswechsel 2024/2025 soll dann eine Strompreissenkung unter zehn Cent netto erfolgen. Die Illwerke wiederum bieten ab 1. Juli einen Arbeitspreis von 10,7 Cent/kWh an.

Energieautonomie als Ziel

Vom internationalen Strommarkt kann sich die Tiwag im Wettbewerb des Elektrizitätsmarkts nicht abkoppeln, das ist den Verantwortlichen und der Politik bewusst. „Deshalb arbeiten wir konsequent an der Energieautonomie Tirols, um vom Ausland unabhängiger zu werden und unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, betont Mattle.
Zufrieden ist auch Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl, der in die Gespräche über die künftige Stoßrichtung eingebunden war. „Für uns stand immer ein leistbarer Strompreis im Vordergrund. Ich bin der Ansicht, dass ein Landesunternehmen eine besondere Verpflichtung den Tirolerinnen und Tirolern gegenüber hat, das wurde mit der Satzungsänderung nun klar herausgestrichen.“

Für den Tiwag-Aufsichtsratsvorsitzenden Eduard Wallnöfer haben neben der Versorgungssicherheit auch der Netzausbau sowie die Energiewende in den nächsten Jahren Vorrang.

Tiroler Tageszeitung

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