Wärmepumpen in fast zwei Drittel der deutschen Neubauten

4. Juni 2024, Berlin
Neu errichtete Wohnhäuser bekommen meistens eine Wärmepumpe
 - Innsbruck, APA/THEMENBILD

In immer mehr neuen Wohngebäuden in Deutschland werden die als umweltfreundliche Alternative zu Öl- und Gasheizungen gesehenen Wärmepumpen genutzt. Fast zwei Drittel (64,6 Prozent) der 2023 fertiggestellten 96.800 Häuser nutzen Wärmepumpen als primäre, also überwiegend für das Heizen eingesetzte Energiequelle. Der Anteil habe sich seit 2014 (31,8 Prozent) mehr als verdoppelt, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Gegenüber 2022 betrug das Plus 8 Prozentpunkte.

Wärmepumpen kommen vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz: Hier wurden sie in 68,9 Prozent aller im vergangenen Jahr fertiggestellten Häuser als primäre Heizenergiequelle genutzt. Deutlich seltener blieb dagegen der Einsatz in Mehrfamilienhäusern mit 41,1 Prozent.

Der Trend zum Heizen mit erneuerbaren Energien zeigt sich auch beim Planen: 80,7 Prozent der 2023 genehmigten rund 67.900 Wohngebäude sollen primär mit erneuerbarer Energie beheizt werden. Meist handelt es sich auch hier um Wärmepumpen: Sie sollen in 76,3 Prozent der genehmigten Neubauten als primäre Heizung zum Einsatz kommen. Erdgas als häufigster konventioneller Energieträger spiele mit einem Anteil von 7,3 Prozent auch bei der Planung von Wohngebäuden eine zunehmend kleinere Rolle, hieß es.

„Der zunehmende Einsatz von Wärmepumpen in Neubauten spiegelt sich auch in der Produktion wider“, betonten die Statistiker zugleich: 2023 wurden in Deutschland gut 400.100 Wärmepumpen hergestellt, um 14 Prozent mehr als im Jahr zuvor mit knapp 350.900 Stück. „Allerdings ging die Produktion der Heizungsgeräte nach teilweise deutlichem Anstieg vor allem im Jahr 2022 zuletzt zurück“, hieß es.

Im vierten Quartal 2023 seien noch rund 54.400 Wärmepumpen in Deutschland produziert worden und damit um 41,4 Prozent weniger als im Vorquartal. Das ist die niedrigste Zahl seit dem zweiten Quartal 2021.

APA/Reuters