Volkswagen setzt auf stationäre Großspeicher

7. Juni 2024, Wolfsburg
VW-Technikvorstand Thomas Schmall: Europa benötigt Speicherlösungen
 - Sagunto, APA/AFP

Volkswagen steigt über seine Lade-Tochterfirma Elli in das Geschäft mit industriellen Batteriespeichern ein. Das Unternehmen kündigte am Freitag an, gemeinsam mit Partnern stationäre Speichersysteme zu entwickeln, zu bauen und zu betreiben. Erste Projekte könnten nach derzeitigem Stand im kommenden Jahr aufgebaut werden.

Deutschland und Europa benötigten Speicherlösungen, um den steigenden Bedarf zu decken und die volatile Einspeisung erneuerbarer Energien auszugleichen, sagte VW-Technikvorstand Thomas Schmall. Die Speicher sollten zum einen Strom für die Elli-Kunden liefern, zum anderen für Arbitrage-Geschäfte am Strommarkt zum Einsatz kommen, hieß es.

Batteriespeicher können dann Strom liefern, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, und so Schwankungen bei der Stromerzeugung ausgleichen. Derzeit müssen immer wieder Solaranlagen oder Windkraftwerke abgeschaltet werden, weil Abnehmer für den Strom fehlen. VW verwies auf eine Untersuchung der Bundesnetzagentur, wonach allein 2023 deswegen etwa 10.500 Gigawattstunden nicht erzeugt worden seien. Diese Menge hätte ausgereicht, um mehr als 3,2 Millionen Elektroautos ein Jahr lang laden zu können.

Die ersten Elli-Speicherprojekte hätten eine Leistung von bis zu 350 Megawatt und eine Kapazität von 700 Megawattstunden, hieß es. Bisher sind nur wenige industrielle Großspeicher in Deutschland in Betrieb. Den größten Teil der Speicherbatterien machen derzeit private Anlagen aus, die mit Solaranlagen häufig auf Einfamilienhäusern kombiniert sind.

APA/Reuters