Nachhaltig und kostensparend: Österreichs größte Energiegemeinschaft

11. Juli 2024

Als Radomir Gabric, Unternehmer und Leiter einer Werbeagentur, vor rund zweieinhalb Jahren gemeinsam mit Simon Larcher, Bürgermeister der Tiroler Gemeinde Bach, ihre erste Energiegemeinschaft gründete, waren die Ziele noch recht überschaubar.

„Ursprünglich dachten wir lediglich daran, lokale Photovoltaikbesitzer davon zu überzeugen, gemeinsam Strom einzuspeisen und diesen an Betriebe in der Region zu verkaufen“, erinnert sich Gabric. Doch das Ökostrom-Projekt sollte schon bald weit über die regionalen Grenzen hinaus überzeugen. Mittlerweile ist die Bürgerenergiegemeinschaft Tirol (BEG-Tirol eGen) bundesweit aktiv und mit über 700 Mitgliedern die größte Energiegemeinschaft in ganz Österreich.

Das System ist denkbar einfach: Die Mitglieder der BEG Tirol produzieren mit ihrer PV-Anlage, Wind- oder Wasserkraft Energie. Diese wird hauptsächlich durch den Eigenbedarf – das spart übrigens immer noch das meiste Geld – verbraucht. Die überschüssige Energie wird im Viertelstundentakt an die BEG-Tirol gesendet und dort unter allen Verbrauchern dynamisch aufgeteilt.

Wenn die Energie nicht zur Gänze in der BEG verbraucht werden kann, wird der Restüberschuss vom jeweiligen Erzeuger an seinen vorhandenen Anbieter wie bisher verkauft. Und wenn die Einspeiser weniger Energie produzieren, als in der BEG gebraucht wird, wird der fehlende Rest vom Netzbetreiber wie bisher bezogen und verrechnet.
„Verbraucher in einer Energiegemeinschaft profitieren von deutlich besseren Preisen als anderswo auf dem Markt“, betont Radomir Gabric. „In der BEG Tirol haben wir die Preise sogar auf nur zwei Cent zwischen Einspeisern und Verbrauchern reduziert, was uns zu einer der Energiegemeinschaften mit der geringsten Spanne macht. Das haben wir unserer extrem hohen Mitgliederzahl zu verdanken – und es werden immer mehr. Natürlich würden wir uns freuen, wenn nicht nur private Verbraucher, sondern auch große Unternehmen zu uns kommen würden – dafür reicht das Ausfüllen eines einfachen Formulars auf unserer Website.“
Infos unter beg-tirol.at

Kronen Zeitung