
Der deutsche Autobauer Volkswagen und der US-Batterieentwickler Quantumscape ordnen ihre Zusammenarbeit neu. Sie bündeln ihre Kräfte für die Serienproduktion von Feststoffbatterien für Autos. Die VW-Batterietochter PowerCo sicherte sich in dem Zusammenhang abhängig vom technologischen Fortschritt Lizenzrechte zur Produktion von Feststoffzellen mit einer Kapazität von bis zu 40 Gigawattstunden pro Jahr, teilte VW am Donnerstag mit.
Die Kapazität könne auf bis zu 80 Gigawattstunden pro Jahr ausgeweitet werden, was für etwa eine Million Elektroautos reiche. PowerCo-Chef Frank Blome sagte, sein Unternehmen arbeite seit Jahren mit Quantumscape zusammen und teste die Prototypen-Zellen. „Die Technologie von Quantumscape steht kurz davor, in eine entscheidende Phase einzutreten, in der wir mit unserem Know-How, unseren Ressourcen und unserem globalen Produktionsnetz dazu beitragen können, den Schritt hin zur Produktion im industriellen Maßstab zu ermöglichen.“
VW und Quantumscape haben bereits 2018 ein Gemeinschaftsunternehmen für Feststoffzellen gegründet, das nun durch die neue Kooperation abgelöst wird. Die Wolfsburger sind größter Anteilseigner an dem US-Batterieunternehmen. Ursprünglich war geplant, die ersten Fahrzeuge mit der Technologie 2025 auf den Markt zu bringen, doch die Entwicklung der Technologie dauert länger als ursprünglich geplant. Quantumscape-Mitgründer Jagdeep Singh räumte vor einigen Monaten ein, dass immer noch einige Arbeit vor dem Unternehmen liege, auch wenn inzwischen die ersten Tests erfolgreich verlaufen seien. Quantumscape spreche selbst inzwischen davon, dass die ersten Autos mit den Zellen Ende des Jahrzehnts auf die Straße kämen, sagte ein VW-Sprecher. Dabei dürfte es sich in einem ersten Schritt um Premiumfahrzeuge handeln.
Die Autobranche verspricht sich von Feststoffzellen höhere Reichweiten, eine längere Haltbarkeit und ein schnelleres Laden als bei den derzeit üblichen Batterien. Zudem sollen sie sich nicht so leicht entzünden wie Batterien mit flüssigen Elektrolyten. An der Technologie wird weltweit geforscht. Bisher haben aber nur wenige Autobauer vor allem aus China Serienmodelle angekündigt.
APA/Reuters